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Im Jahre 1242 gründete Konrad von Itter in dem später ausgegangenen Ort Butzebach an der Nuhne etwa sechs Kilometer nördlich von Frankenberg ein Zisterzienserinnenkloster, das sich in der Folgezeit als nicht lebensfähig erwies. Daher einigten sich Konrads Söhne 1245 mit Landgraf Heinrich von Thüringen, das Kloster in dem direkt westlich der Stadt Frankenberg gelegenen, schon zu der Zeit wüst gefallenen Dorf Hadebrandsdorf neu zu gründen. Seit 1248 wurden die ersten der noch heute vorhandenen Gebäude errichtet und das klösterliche Leben entstand hier neu. Trotz einer Flutkatastrophe, die 1297 das Kloster schwer beschädigte und die zugehörige Obermühle völlig zerstörte, prosperierte der Konvent so stark, dass der Erzbischof von Mainz 1308 die Zahl der Nonnen aus wirtschaftlichen Gründen auf 36 begrenzen musste. Die wirtschaftliche Grundlage des Hauses bildeten Besitzungen im Altkreis Frankenberg sowie den Ämtern Battenberg und Wetter. Außerdem lag seit 1254 das Patronat der Frankenberger Kirche beim Kloster Georgenberg, das dieses bis zur Übertragung an die Johanniterkommende in Wiesenfeld 1392 ausübte. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde das Kloster zu einem weltlichen Kanonissenstift umgewidmet und geriet zunehmend in Verfall, so dass 1452 nur noch sechs Ordensfrauen hier wohnten. Nach einer Reform im Jahre 1487 wurde das klösterliche Leben reaktiviert, so dass zum Zeitpunkt der Reformation 1526 wieder 31 Nonnen hier lebten. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster zwar aufgelöst, den Nonnen jedoch erlaubt, bis zu ihrem Tod dort wohnen zu bleiben. Daher erlosch das klösterliche Leben erst mit dem Tod der letzten Nonne im Jahre 1581. Schon zuvor, seit 1567 war das ehemalige Kloster zum Amtssitz des landgräflichen Amtmanns geworden (Nr. 10).Von 1659 bis 1679 diente die dem Nordflügel vorgelagerte Mauritiuskapelle (Nr. 12) der neu gegründeten reformierten Gemeinde Frankenbergs als Gottesdienstort. Bis 1702 nutzte die hugenottische Gemeinde von Louisendorf die Kapelle.Die übrigen Gebäude dienten auch weiterhin der Amtsverwaltung. Nach der Verwaltungsreform 1821 residierte hier die Kreisverwaltung des neuen Kreises Frankenberg, ab 1851 das Landratsamt und die Oberförsterei. Aufgrund der stetig wachsenden Aufgaben dieser Behörden errichtete man 1913 im Westen einen Anbau in Form eines selbständigen Kopfbaus (Nr. 8) als Wohnung des Landrats und 1963 als östlichen Hofabschluss die neue Kreisverwaltung. Die Funktion als Landratsamt behielt das Kloster bis zur Kreisreform im Jahre 1974, als es zu einer Außenstelle des Landratsamtes des neuen Kreises Waldeck-Frankenberg wurde. Der Nordflügel wird zudem seit 1952 als Heimatmuseum genutzt.Der gesamte Baukomplex besteht aus insgesamt sechs Bauteilen unterschiedlichen Alters. Den ältesten Teil bildet die wohl bald nach der Übersiedlung erbaute Mauritiuskapelle, die als einfacher kubischer Saalbau dem nördlichen Klostertrakt vorgelagert ist. Das Mauerwerk dieses ältesten Bauteils besteht aus groben Bruchsteinen, die mit breiten Fugen vermauert und ursprünglich geschlämmt wurden. Die Traufseiten beherbergen je zwei hohe Rundbogenfenster, die Giebelseite eine Dreiergruppe romanischer Fensteröffnungen. Zur Hofseite wurde wohl im 14. Jahrhundert ein kleineres gotisches Maßwerkfenster eingesetzt. Alle Mauern der Kapelle wurden zu einer späteren Zeit etwa von der Höhe der Fensterbogenansätze bis zur Traufe erneuert. Der Innenraum der Kapelle zeigt sich heute in einer rohbauartigen Optik mit unverputztem Mauerwerk und einer einfachen Balkendecken jüngeren Datums.Im 14. Jahrhundert entstand in direkter Verlängerung der Kapelle ein L-förmiger, zweigeschossiger Baukörper aus unregelmäßigem Bruchsteinmauerwerk, das sich heute in Pietra-Rasa-Optik zeigt. Hier befanden sich die Zellen der Nonnen sowie Refektorium und verschiedene Nebenräume. Laut einer Inschrift wurde dieses Gebäude 1514 vollständig umgebaut, der südliche Abschluss des kürzeren Flügels wurde im 19. Jahrhundert noch einmal vollständig erneuert. Im direkten Anschluss an die Kapelle wurde im 16. Jahrhundert ein Wirtschaftsraum eingerichtet, der durch eine große rundbogige Toreinfahrt vom Hof aus zu befahren war. Im westlichen Anschluss befindet sich der Rest eines ehemaligen Kreuzganges, der durch sechs spitzbogige Maßwerkfenster des 14. Jahrhunderts belichtet wird. In der Mitte des Kreuzganges erschließt eine rundbogige Tür mit Oberlicht aus dem Jahre 1514 den Innenhof. Im Inneren zeigt dieser Flügel an der im ausgehenden 19. Jahrhundert als Wirtschaftsgebäude der Oberförsterei genutzten nördlichen Längsseite zweigeschossige Fachwerkeinbauten. Im Erdgeschoss erhebt sich nördlich des Kreuzganges eine niedrige Bruchsteinmauer, durch die über drei spitzbogige Türen das ehemalige Refektorium erschlossen wird. Der Raum zeigt sich in einer schlichten Ausstattung mit einfach gekälkten Wänden und einer Balkendecke, die durch einen Mittelunterzug gestützt wird. Der Mittelunterzug wird von gefasten Holzständern mit breiten Sattelhölzern getragen, die starke Wulst-Kehle-Profile wohl des späteren Mittelalters zeigen. Über eine enge Wendeltreppe im Anschluss an den Wirtschaftsraum wird das ehemalige Dormitorium vom Kreuzgang aus erschlossen. Auch hier neben der heute geöffneten Stützenreihe der früheren Wand zum Kreuzgang ein weiterer Mittelunterzug, der die Balkendecke stützt und auf hölzernen, vielfach erneuerten Ständern ruht. Dieser Bauteil, der von einem mit Giebelgauben in drei Ebenen besetzten, steilen Satteldach bedeckt ist, zeigt eine Vielzahl von Baunähten, die auf eine große Anzahl Umbauten im Laufe der Jahrhunderte hinweisen.Zu diesem Bauteil aus dem 14. Jahrhundert gehört auch der im rechten Winkel an der westlichen Hofseite anschließende Gebäudeteil. Dieses Gebäude, dessen ursprüngliche Nutzung unbekannt ist, diente um 1900 als Stall für das Landratsamt und zeigt ebenfalls eine Vielzahl zugesetzter Öffnungen. Diese reichen von kleinen spitzbogigen Lanzettfenstern über breite Toreinfahrten bis hin zu Resten frühneuzeitlicher Steinkreuzfenster. Alle diese älteren Öffnungen wurden wohl im 16. Jahrhundert vermauert, als man die noch heute vorhandenen Doppelfenster einsetzte. Der südliche Teil dieses Bauteils wurde im 19. Jahrhundert bis zur Traufe vollständig erneuert.Dem L-förmigen Konventsgebäude wurde um 1538, wohl durch den ersten dort residierenden Amtmann, nach Süden ein in Ost-West-Richtung ausgerichtetes, zweigeschossiges, an den Traufseiten vierachsiges Wohngebäude hinzugefügt. Dieser Bauteil wurde aus grob behauenen, großformatigen Sandsteinen mit einer sorgfältig ausgeführten Eckquaderung erbaut. Die ursprünglichen Doppelfenster und das steile Satteldach blieben bis heute erhalten. Die Ausstattung im Inneren ist in dem heute als Kreisverwaltung genutzten Gebäudeteil nicht mehr vorhanden.Der ehemals auf 1538 datierte Bauteil wurde im 17. Jahrhundert nach Osten um sechs Fensterachsen verlängert und durch einen dreiachsigen Verbindungsbau mit dem ursprünglichen Konventsgebäude verbunden. Im östlichen Teil dieses Bauteils, der um 1900 als Wohnhaus der Oberförsterei genutzt wurde, blieb noch der Rest einer Stuckdecke aus einer Umbauphase des Jahres 1608 erhalten, die sich heute in einem Flur befindet. In diesem Bereich befanden sich wohl ursprünglich die Amtsstuben des Landgräflichen Amtmanns. Nach der Auflösung des Konventes wurde das Gebäude 1588 wie folgt beschrieben: „Ein neuer steinerner Bau, das Schlafhaus genannt, samt der alten Kirche darin. Ein steinerner Bau und Küche daran, darin die Jungfern und Süstern gewohnt haben, darin ich der Rentmeister jetzt wohne. Ein alter steinerner Bau, den jetzt Sebastian Schwein der Hoemann bewohnt, ein steinerner Bau genannt das Backhaus und Brauhaus. Ein Bau genannt das Gasthaus, daran ein steinerner Bau, der eine Kapelle gewesen. Ein Bau genannt das Siechenhaus, das die Jungfern bewohnt haben, das jetzt der Rentmeister zum Gebrauch inne hat.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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