Die Kirche in Battenberg ist räumlich wie politisch eng mit den 1194 als Seitenlinie des Hauses Wittgenstein genannten Herren von Battenberg und ihrer Burganlage verbunden, die weit älter sein dürfte. Spätestens die Nennung Battenbergs als Stadt 1234 setzt auch eine Kirche voraus, vielleicht eine bereits bestehende Burgkapelle. 1238 fiel zunächst die Hälfte, 1296 die ganze Stadt an Mainz, das hier ein Amt einrichtete. Spätestens in dieser Zeit dürfte auch der Bau der heutigen Kirche erfolgt sein, der mit dem nicht gesicherten Datum 1249 verbunden ist. Das Patronatsrecht übten seit 1288 bereits nicht mehr die um 1340 ausgestorbenen Herren von Battenberg aus, sondern die Grafen von Runkel. Von ihnen ging es an die Herren von Biedenfeld als Burgmannen von Battenberg über und fiel im 18. Jahrhundert an die Familie Solms-Hohensolms-Lich. 1526 Einführung des lutherischen Bekenntnisses, unterbrochen von einer reformierten Zeit 1606 bis 1624. Renovierungen der Kirche 1886 – damals wurden die auf Fotos erkennbaren Rechteckfenster durch die heutigen ersetzt und das Westportal geschaffen – und 1958, bei letzterer wurden unter anderem die Malereien freigelegt und die Emporen entfernt.Die Kirche liegt vermutlich in der einstigen Vorburg der wohl auf einen frühmittelalterlichen Ursprung zurückgehenden Burganlage im Osten der heutigen Altstadt, zwischen der (ehemaligen) Burg auf dem höchsten Punkt und dem tiefer gelegenen Marktplatz nach Norden hin. Hauptschauseite ist die Südseite.Dreischiffige, dreijochige Hallenkirche aus geputztem und weiß gekalktem Bruchstein, der Kastenchor im Osten ist ohne Querhaus angeschlossen. Strebepfeiler fehlen am Außenbau, nur die Gebäudeecken sind durch ungeputzte Sandsteine etwas gegliedert. Aus der Schieferdeckung erhebt sich über dem Westjoch ein turmartiger, quadratischer Dachreiter, der vermutlich aus dem 16. oder frühen 17. Jahrhundert stammt. Ein Foto aus der Zeit vor 1886 zeigt die Südwand der Kirche mit spätgotischen Rechteckfenstern und ein größeres Rundbogenportal im Westjoch der Südwand. Vorbild für die 1886 geschaffenen heutigen Fensteröffnungen war das Chorostfenster, das offenbar zweiteilig und mit Maßwerk versehen war. Das Westportal wurde 1886 als kleiner Vorbau gestaltet und mit einem Sandsteinprofil und Kreuzblume abgeschlossen; das durchfensterte Maßwerktympanon zeigt einen kleinen Dreipass über zwei stehenden Vierpässen. Ein kleiner, bauzeitlicher Zugang in der Nordwand ist vermauert. Im Innenraum des Schiffes tragen zwei Paare massiger Rundpfeiler aus Bruchstein mit einfach gestalteten Kapitellplatten aus Haustein die kuppeligen und im Scheitel stark überhöhten Domikalgewölbe, die ohne konstruktive Transversalbögen – die sichtbaren, flachen und breiten sind vermutlich nur angeputzt – ineinander übergehen. In den Seitenschiffen wurden einhüftige, gegratete Gewölbe eingebaut; die Gurtbögen liegen hier auf einfachen Profilplatten an den Seitenwänden auf.Im Osten münden die Seitenschiffe in nicht ganz wandhohen, segmentbogenförmig in die Wände eingetieften und nach oben rundbogig abgeschlossenen Seitenapsiden mit kleinen, ebenfalls rundbogigen Mittelfensterchen. Der Triumphbogen als Übergang in den gleichzeitig errichteten Chor ruht auf Kastenvorlagen mit Profilplatten, die als Auflager für die Scheidbögen fortgeführt sind. Das ebenfalls kuppelige, gegen das Hauptschiff etwas niedrigere Gewölbe läuft ohne Konsolen in die Raumecken ein. Die 1958 freigelegte Ausmalung in diesen Bereichen stammt aus der Erbauungszeit und ist bemüht, jene Architekturglieder zu betonen oder gar zu ergänzen, die den Raum optisch tragen, nämlich Kapitellplatten auf Pfeilern und an Wänden, Quader im Farbwechsel (Triumphbogen, Bogenränder der Apsisnischen sowie Fenstergewände dort), Gewölbegrate sowie Quadermauerwerk auf den Flächen des Chorgewölbes und in den Apsisnischen. In den Apsisnischen kommen große, optisch mit einer Negativ-/Positivwirkung spielende Sterne hinzu, hauptschiffseitig am Nordostpfeiler eine Christophorusfigur, die vom früheren Haupteingang in der Südwand aus sichtbar war.Es erscheint möglich, dass besonders der Sitz eines Gerichtes für die Wahl einer aufwendigeren, mehrschiffigen Raumform maßgeblich war, so unter anderem auch in Laisa, Bromskirchen, Frohnhausen und Breidenbach. Der in der Ausführung altertümlich wirkende Bau in Battenberg gehört konzeptionell und in seiner Raumwirkung zu einer Gruppe von Hallenkirchen im südwestfälisch-nordhessischen Gebiet aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis um 1300, die überwiegend ebenfalls mit einhüftigen Gewölben in den Seitenschiffen ausgestattet wurden: Hallenberg, Meschede-Eversberg, Schmallenberg-Wormbach (alle Hochsauerlandkreis), Breidenbach (Kr. Marburg-Biedenkopf) und Laisa, letztere zwar mit kuppeligen Seitenschiffgewölben, aber in der Raumwirkung Battenberg am ähnlichsten.Die Ausstattung ist nachreformatorisch. Der Taufstein aus Sandstein, dessen Becken vier oben in Voluten auslaufende Pilaster einfassen, ist bezeichnet "1608“. An der Chorostwand beiderseits des Fensters zwei Epitaphien von Battenberger Rentmeistern: Nördlich von Jost Bücking genannt Kumpel († 1633) mit seiner porträthaften Darstellung mit Familie unter dem Kreuz Christi (die Personen mit Umschriften bezeichnet) und Wappen. Südlich der sogenannte Peststein, Gedenkstein für die Toten der Familie Grebe (Hans Grebe, Jahreszahl des Todes unkenntlich, und seine Frau Catharina Ort, † 1567), die Schrifttafel in Wappenleisten eingefasst, darunter ein Relief mit der knienden Familie. Die angeblich 1620 gestiftete Tafel erinnert zugleich an die Pest von 1597 in Battenberg; unter den 255 Toten waren auch der "Ratsverwandte“ Hans Grebe, der 89 Jahre alt war, und seine Ehefrau Kunigunde von Weitershausen. Von den vier 1958 aus dem Innenraum entfernten Grabsteinen des 17. und 18. Jahrhunderts ist ein verwitterter in der Nordwand außen eingebaut. Die Fensterverglasung des Westportals stammt von 1886, die übrige Ausstattung von 1958: Fenster von Erhard Klonck, Marburg; Altartisch und Kanzel von Horst Jarritz, Jesberg; das Altarkreuz von Bleybaum, Marburg. Die Orgel an der Westwand des Südseitenschiffes wurde um 1960 von Wolfgang Böttner in Frankenberg erbaut, das Gehäuse nach Entwürfen von Landeskonservator Hans Feldtkeller ausgeführt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.