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Die frühe Nennung des Dorfes 778 anlässlich des Kampfes zwischen Franken und Sachsen legt eine Kirchengründung in bzw. nach dieser Zeit nahe (siehe Allendorf-Battenfeld). Quellen, Grabungen oder Bauspuren fehlen dazu aber bislang. Als Bauzeit der (Vorgänger-)Kirche gilt um 1150. Ein älterer Kern in der bestehenden Bausubstanz ist zwar nicht ausgeschlossen, aber nicht erkennbar. Ein päpstlicher Ablassbrief von 1296 für Baumaßnahmen könnte mit der Errichtung der heutigen Kirche in Zusammenhang stehen. Die Einrichtung eines Gerichts 1291 durch das Erzbistum Mainz könnte einen solchen Neubau notwendig gemacht haben. Die Kirche gehörte zum Dekanat Battenfeld, das Patronat hatten die Herren von Biedenfeld als Lehen der Grafen von Solms inne. 1526 Einführung der lutherischen Reformation, die Gemeinde zwischen 1606 und 1624 reformiert. Neubau des Chores und Reparaturen besonders der Gebäudeecken des Schiffs 1723, inschriftlich durch die Maurermeister Johannes Schmal aus Laisa und Hermann Mandel aus Holzhausen ausgeführt. Änderungen an der Westwand und den Fenstern möglicherweise um 1800. Den Dorfbrand vom 26./27.7.1868 hat die Kirche als eines von wenigen Gebäuden nahezu unbeschadet überstanden. Bei der Sanierung 1966/67 wurden unter anderem der Westanbau neu errichtet und die Emporen im Innenraum entfernt.
Durch den Wiederaufbau des Dorfes mit rechtwinkligem Straßensystem nach dem Brand von 1868 steht die Kirche heute ohne eng umgebende Umbauung relativ frei im nordöstlichen Teil des Dorfes. Zum Ensemble zugehörig ist die sehr alte Gerichtslinde unmittelbar südwestlich der Kirche, die durch den Brand zwar stark beschädigt wurde, aber jährlich wieder austreibt.
Dreischiffige, dreijochige Hallenkirche aus Bruchstein ohne Westturm mit unmittelbar angeschlossenem Dreiseitchor. Das Schiff ist im Grundriss kaum länger als breit, im Außenbau schlicht und ohne Strebepfeiler. Die Seitenschiffe münden im Osten in flachen, hohen, aus der Mauerstärke ausgesparten Rundbogennischen. Zwei Paare massiger Rundpfeiler, die durch einfache Kapitellplatten aus Schräge und Plättchen abgeschlossen sind, tragen ohne Transversalbögen ineinander übergehende Gratgewölbe von unregelmäßig-kuppeliger Faktur. Die Gewölbe liegen an den Seitenwänden auf breiten Kämpfern mit dem Profil der Pfeilerkapitellplatten auf, nach Osten - quasi in Verlängerung von Scheidbögen - auf Kastenvorlagen ebenfalls mit Kämpferplatten, an der Westwand laufen sie ohne Kämpfer hoch an die Wand an. Der in der Ausführung altertümlich-derb und ungelenk wirkende Bau gehört konzeptionell und in seiner Raumwirkung zu einer Gruppe von Hallenkirchen im südwestfälisch-nordhessischen Gebiet aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis um 1300: Hallenberg, Meschede-Eversberg, Schmallenberg-Wormbach (alle Hochsauerlandkreis), Breidenbach (Kr. Marburg-Biedenkopf) und Battenberg, aber mit einhüftigen Gewölben in den Seitenschiffen.
Der etwas gestelzte Dreiseitchor ersetzt einen ergrabenen Vorgänger von quadratischem Grundriss (vgl. Battenberg). Durch Fortführung der Wände nach oben ist er mit einer Art gegrateter Halbkuppel gewölbt, der Triumphbogen des Vorgängerbaus blieb jedoch als Anschluss bestehen. Zughörig ist eine 1972 freigelegte Ausmalung des Innenraums, wohl vom „Frohnhäuser Meister": Im Chor an der Südostwand Adam und Eva am Baum mit Schlange, ergänzt um Hase, Einhorn und Kranich mit dem nur teilerhaltenen Spruch: „So ist daß Paradieß mit seinen schönen / [...] Gott hat gesetzt daß allererste Paar / Ach Adam hat es bald mit Eva [...] / Als Gotteß Ebenbild einmahl [...] / Was ist dann unaufh[...] / Inß andre Paradieß wo Christuß [...]". Die vollständige Ausmalung imitierte das Paradies Christi. Im Gewölbe eine Sonne, Sterne und zwei Fanfaren blasende Engel mit dem Wort „Friedt" sowie dem Spruch: „Im Jahre nach Christi Geburt zu dem nach einmal sieben / und die siebzehn Hundert Jahr Zwanzig und hat geschrieben / ist dieses Gottes Haus in Frieden so gezirt / da sonsten über all der MARS die Trümmel Rührt / Bau Meistern Johannes Schmal zu Leysen [und] Hermann Mandel von Holsz Hausen". In zwei Bögen gemalter Triumphbogen aus perspektivischen Quadern, Rahmungen der Chorfenster und von Fenstern im Schiff, teils phantasievoll, teils architektonisch mit Säulchen, teils mit Sprüchen darüber: „An den Eydt der Kirch geschworen / Denk o Mensch sonst bistu verlohren / 1728". Möglicherweise nehmen die Fensterumrandungen heute nicht mehr erhaltene Rahmen aus der Erbauungszeit wieder auf.
Zur vorreformatorischen Ausstattung könnte noch die Altarplatte gehören, ferner der Kruzifix des Altars aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts sowie Glocken von 1505 und 1523. Nachreformatorisch sind die inschriftlich datierte Holzkanzel aus dem Jahre 1610, der ebenfalls mit Jahreszahl bezeichnete Taufstein aus Sandstein von 1666. Die Orgel wurde 1761 von Gabriel Irle begonnen und von seinem Sohn Johann Heinrich Irle fortgeführt, schließlich 1764 von einem unbekanntem Meister vollendet. Die jüngste historische Glocke stammt von Johann Melchior Derk in Münchhausen, 1786.
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