Edertalstraße o. Nr., Blick in den Chor
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, von Nordosten
Edertalstraße o. Nr., Blick in den Chor
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, Blick aus dem Altarraum
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, Blick von der Turmempore
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, von Nordosten
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, von Süden
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, Lanhausnordwand
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, Blick aus dem Altarraum
Edertalstraße o. Nr., Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus, von Süden
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Waldeck-Frankenberg, Landkreis
Hatzfeld
  • Hinter der Totenkirche
Emmauskapelle, ehemals St. Cyriakus
Flur: 14
Flurstück: 164/3

Die Kirche war Mittelpunkt des seit dem Dreißigjährigen Krieg wüsten Dorfes Alt-Hatzfeld bzw. Niederhatzfeld mit dem adeligen Hof der Herren „de Hepisvelt“, die das Patronat besaßen und die Kirche vermutlich als Eigenkirche gegründet hatten. Mit einer Besiedlung spätestens im 9. Jahrhundert ist zu rechnen, das Patrozinium weist in die Mitte des 10. Jahrhunderts (vgl. Geseke/Westfalen, Stiftskirche). Älteste Nennung 1138/39 als „Hapesfelt“. Der Bautyp der Kirche deutet auf eine sukzessive Erbauung im 12. Jahrhundert. Pfarrer werden 1310 und 1332 genannt. Im 15. Jahrhundert wurde eine Trennwand zwischen Turm und Schiff erbaut. Der Abriss zunächst des nördlichen Seitenschiffes und des Turms erfolgte im 17. Jahrhundert, 1864/65 wurde auch das südliche Seitenschiffs entfernt, 1979/80 beide Seitenschiffe neu erbaut. 1864/65 wurde die Kapelle umfangreich saniert, seitdem wird sie Emmauskapelle genannt. Archäologische Ausgrabungen erfolgten 1976 im Inneren und im Außenbereich der Kirche, 1979 im Turmbereich. Orgelrestaurierung 1981-84. Renovierung 2009.
Die Kapelle befindet sich auf dem Friedhof auf einem nach Westen, Süden und zur Eder und Edertalstraße im Osten abfallenden Bergsporn südlich der Stadt, eine für eine befestigte Siedlung ideale naturräumliche Lage.
Dreischiffige, zweijochige Gewölbebasilika aus Bruchstein mit ohne Querhaus angeschlossenem Chorquadrat. Breite, aus Kastenvorlagen fortgeführte Gurte trennen im Hauptschiff querrechteckige, auf Wandschilden sitzende Joche, die darauf schließen lassen, dass die Kirche ursprünglich mit einer Flachdecke versehen war, wohingegen die stärkeren Mauern des etwas niedrigeren Chores auf die mit dessen Bau bereits geplante Wölbung hinweisen. Nach den Ausgrabungen erfolgte schrittweise der Anbau von Turm und Chor an ein (einschiffiges?) Langhaus des 8. bis 11. Jahrhunderts, das schließlich Ende des 12. Jahrhunderts durch die Basilika mit Seitenschiffapsiden ersetzt wurde; dadurch scheidet die Annahme eines ursprünglichen Chorturms aus. Die 1979/80 erbauten, flach gedeckten Seitenschiffe sind in breiten Arkaden zum Hauptschiff geöffnet, darüber kleine Obergadenfenster mit tiefen Innengewänden. Kämpfer und Gewölbeanfänger waren nie vorhanden, die Gewölbestiche sind in die Bogenecken gesetzt. Erhalten ist auch die die Architekturglieder begleitende Raumfassung aus der Zeit um 1200: Gurt-, Scheid- und Fensterbögen mit einem Wechsel von roten und grauen Quadern, die Fensterbögen auf gemalten, rahmenden Säulchen; gemalte Kämpfer an den Gurtbögen im Hauptschiff und zum Chor. Im Chorgewölbe finden sich zusätzlich Kreise und Reste figürlicher Malerei, am Triumphbogen ein Lebensbaum. Reste figürlicher Malerei aus der Zeit der Gotik sind im Chor erhalten. Bemerkenswert gut erhaltenes Riemchenpflaster im Chor, 17. Jahrhundert, im Hauptschiff ergraben, im Südteil erhalten.
Vermutlich noch romanische Altarmensa aus Stein. Älteste klingende Orgel Nordhessens an der Chorostwand, 1706 von Johann Christian Rindt aus Hatzfeld unter Verwendung älterer Teile erbaut und seit 1872 in der Emmauskapelle aufgestellt. Fünfteiliger Prospekt mit geschnitzten Seitenstücken und Turmaufsätzen auf hohem, durch eine Säule mit Figur und Inschrift und sechs Schnitzfeldern geschmücktem Unterbau. Sie ist seitenspielig mit sieben Registern auf Manual mit kurzer Oktave.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
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