Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Ansicht von Westen
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Blick von der Empore in den Chor
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Blick von der Empore in den Chor
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Ansicht von Osten
(x) Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Nordempore
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Blick aus dem Chorraum
(x) Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Ansicht von Osten
Albert-Wagner-Straße 6, Evangelische Kirche, Ansicht von Westen
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Waldeck-Frankenberg, Landkreis
Hatzfeld
Holzhausen
  • Albert-Wagner-Straße 6
Evangelische Kirche
Flur: 10
Flurstück: 38/3

Die erste Urkunde, die den Ort erwähnt, stammt von 1274: Berta zu Schweinsberg geb. von Hatzfeld schenkt Güter an das Kloster Haina. 1294 wurden weitere Güter an Haina verkauft. Die ältesten Teile der heutigen Kirche sind vermutlich älter und stammen möglicherweise aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts mit Umbauten gegen Ende desselben. Im Laufe der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist der Ort, wie viele andere in der Gegend, wüst gefallen, wurde aber im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts neu besiedelt. 1526 Reformation, einige Jahrzehnte später wurde Holzhausen Filialgemeinde von Laisa, beide wurden der Kirche in Battenberg unterstellt (bis 1958). Mit dem Übergang zum Calvinismus 1606 (bis 1624) wurden vermutlich die verbliebenen mittelalterlichen Ausstattungsstücke der Kirche vernichtet. In die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, vielleicht auch erst in die Mitte des 18. Jahrhunderts fällt die Umgestaltung der mittelalterlichen Kirche zur heutigen Form, die im äußeren Erscheinungsbild einem Neubau ähnlich ist. Die Emporenbrüstungen 1963 restauriert, grundlegende Sanierung und Restaurierung des Außenbaus und des Innenraums 1979 bis 1981.

Die Kirche liegt am von der Eder zum Lattenberg ansteigenden Hang unmittelbar an der der Eder nach Hatzfeld folgenden Straße. Sie unterbricht mit dem Kirchhof eine Reihe von Häusern.

Kleiner Saalbau mit etwas eingezogenem Rechteckchor, die Umfassungsmauern aus Bruchstein. Mehrere Hinweise deuten auf einen erhaltenen mittelalterlichen Kern: starkes Bruchsteinmauerwerk mit kleinem, romanischen Chorostfenster; die Fenster der Chor- und Langhaussüdseite sind breiter, aber in der Höhe gekürzt, d.h. die Außenmauern des Chores waren nur wenig, die des Langhauses aber bedeutend höher als heute. Die Fenster außen sind mit einer unregelmäßigen Sandsteingliederung versehen. Auf der Nordseite liegt ein ebenfalls vermutlich noch romanisches, kleines Portal mit einem Rundbogenfenster darüber, die Seite ist im übrigen ohne weitere Öffnungen. Ein breites, heute vermauertes Portal in der westlichen Südwand kann in die Zeit der Gotik datiert werden.

Mit der Umgestaltung im 17. oder 18. Jahrhundert wurden die Außenmauern von Chor und Langhaus auf eine einheitliche Höhe abgenommen und auf auch im Innenraum sichtbaren Stielbalken Fachwerkwalmgiebel im Osten und Westen aufgesetzt (im Westen verschiefert); sie erhielten Rechteckfenster. Schlanker, achteckiger, gedoppelter, verschieferter Dachreiter des 17. Jahrhunderts über dem Ostende des Langhauses. Lange Eichenbalken - zwei im Langhaus und einer im Choransatz, ergänzt um zwei weitere Balken im Chor - verklammern im Innenraum die Außenwände für eine steile Holzlängstonne im Chor und eine etwas flachere, nur wenig höhere im Langhaus. Die Ausmalung stammt wohl vom "Frohnhäuser Meister": Bandartige Fassung der Architekturglieder, der Fenster und des Holzwerks in warmen Rottönen, an einigen Fenstern ergänzt durch ornamentale Einfassungen oder Rahmungen, am Südportal mit gemalter Eckquaderung. Im Chortonnenscheitel Sonne und Mond.

Erhalten ist ein schlichter, polygonaler Kanzelkorb mit Füllungen auf säulenartigem Fuß aus dem 17. Jahrhundert oder um 1750. Die Emporen im Norden und Westen auf kräftigen Holzständern, die Fassung wie die der Raumglieder. Brüstungsfüllungen mit ländlich-naiven Darstellungen, darunter neben vegetabilen und ornamentalen Feldern auch eines mit Kruzifix, ein Pelikan mit Jungen sowie ein Lutherbild mit Schwan (vgl. Oberorke), datiert 1630; die Brüstungsmalerei stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert. Das Altarkruzifix, der Korpus ein tief an den Armen hängender Dreinageltyp, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Vierseitiger Taufstein aus Sandstein mit flach reliefierten Feldern, datiert 2001.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
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