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Im Jahre 1765 wurde wohl als Ersatz für eine bei dem Großbrand 1750 untergegangene Kirche in der Mitte des fast dreieckigen Kirchplatzes unter der Schirmherrschaft des Landgrafen Ludwig VIII. eine neue Kirche errichtet. Es entstand ein dreiachsiger Saalbau mit einem, die gesamte Gebäudebreite einnehmenden Dreiachtelschluss, dem im Westen ein eingezogener Turm vorgelagert ist. Das Erdgeschoss der Kirche wurde aus heute verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet und mit Rundbogenfenstern mit mehrfach profilierten Sandsteingewänden versehen. Über dem das Erdgeschoss abschließenden, profilierten Gesims erhob sich ursprünglich ein Fachwerkobergeschoss. Dieses Fachwerkobergeschoss war nach Angabe des Kreisbaumeisters im Jahre 1846 an vielen Stellen ausgewichen und das Gebälk an mehreren Stellen gebrochen, so dass Einsturzgefahr bestand. Da die Gemeinde auf die Bedenken des Kreisbaumeisters nicht reagierte, wurde die Kirche im Jahre 1849 durch die Oberbaudirektion geschlossen. Im folgenden Jahr entfernte man das gesamte Obergeschoss und errichtete ein neues in Ziegelbauweise. Die so renovierte Kirche wurde am 12. Dezember 1851 neu eingeweiht. Das neu errichtete Obergeschoss nimmt heute die Formen und Achsialität des Erdgeschosses in schlichterer Form auf und schließt mit einem breiten profilierten Traufgesims ab, über dem sich ein flaches, im Osten abgewalmtes Dach erhebt. Der einfache Turm blieb erhalten, erhielt aber ein neues, achteckiges Obergeschoss und einen ebensolchen laternenartigen Aufsatz mit Welscher Haube. An der Ostseite der Kirche befindet sich ein Inschriftenstein aus dem 18. Jahrhundert mit einer von zwei Löwen getragenen Krone und folgender Inschrift: "A M N Vente Deo ex votos vos gubernant Ludovico VIII Hassiae Landgravi(us), D Lt Hallwachs satrapa et Klehm pastore floret adorando fabrica structa Deo evangelio D o M consecrata".
Der schlichte, mit einer flachen Decke versehene Innenraum der Kirche wird durch eine dreiseitige Empore auf achteckigen Ständern mit einfachen Kapitellen und kassettierter Brüstung, die als Wandvorlage um den Altarraum herum fortgeführt wird, dominiert. Den Osten der Empore nimmt die Orgel mit klassizistischem Prospekt ein. Im Westen ist eine auf klassizistischen Pfeilern ruhende Altarmensa, ein gleich gestalteter Taufstein sowie die hinter dem Altar platzierte sechseckige Kanzel aufgestellt. Die im Kern um 1590 wohl vom Schnitzer Jost Schilling aus Immighausen für die Kirche in Höringhausen geschaffene Kanzel wurde nach dem Brand der Kirche 1750 in Altenlotheim aufgestellt. Korpuspaneele, Sockel, Brüstungsgesims und Profilrahmen zeigen noch die ursprünglichen Renaissanceformen, Fuß, Zierbretter und trichterförmiges Zwischenglied wurden um 1750 erneuert. Blatt- und Beschlagwerk gerahmte Paneele zeigen Brustbilder des Christus Salvator "Christ ist geben alle Gewalt im Himmel. Mat: 28", des Propheten Jesaja "Es wirt eine Rute ausgehen von dem Stam Isai" sowie des Höringhauser Pfarrers Heinrich Pankuke (1549-1632) "Deo dante nihil. potest invidia. H. Henrich Pankuke Pastor".
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