Mittelweg 5, Evangelische Kirche, ehemals St. Maria, Kirchenschiff nach Osten
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Mittelweg 5, Evangelische Kirche, ehemals St. Maria, Kirchenschiff nach Westen
Mittelweg 5, Evangelische Kirche, ehemals St. Maria, Kirche, Ansicht von Nordosten
Mittelweg 5, Evangelische Kirche, ehemals St. Maria, Kirche, Ansicht von Süden
Mittelweg 5, Evangelische Kirche, ehemals St. Maria, Kirche, Ansicht von Nordosten
Mittelweg 5, Evangelische Kirche, ehemals St. Maria, Kirche, Ansicht von Nordosten
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Waldeck-Frankenberg, Landkreis
Vöhl
Marienhagen
  • Mittelweg 5
ehemals St. Maria
Flur: 12
Flurstück: 95

Die Kapelle zu "Mirbenhagen" oder "Merbenhagen" gehörte zum Kirchspiel Vöhl und ersetzte angeblich eine ältere Kapelle im Feld außerhalb des Dorf, das in alten Flurkarten "ahler Kerkhof" genannt ist. Der Bau der Marienhagener Kapelle an der heutigen Stelle erfolgte vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ein Umbau mit Aufhöhung der Seitenmauern um ca. 50 cm, der Errichtung von Fachwerkgiebeln, neuem Dachstuhl und Dachreiter fand 1681/82 statt, die Holzarbeiten wurden vom Zimmermann Johannes Geger ausgeführt, die Maurer waren aus Vöhl, der Schmied aus Marienhagen. Renovierung 1964 bis 1966, dabei wurden der Anbau auf der Südseite des Chores errichtet und der Innenraum umgestaltet.

Die Kirche liegt inmitten des Ortes am Nordrand eines gegen die übrige Bebauung etwas erhöhten Kirchhofes. Das einzige Portal führt vom Kirchhof auf der Südseite in die Kirche.

Kleiner, heute flach gedeckter Bruchsteinsaal mit etwas eingezogenem, etwa quadratischem Chor. Auf den Chordurchgang einengenden Mauern, deren spätromanische Sandsteinkämpfer aus Plättchen und Schräge gebildet sind, ruht ein breiter Spitzbogen. Ganz ähnliche Kämpferprofile zeigen auch die Kasten- und Eckvorlagen im Schiff, auf denen leicht spitzbogige Wandschilde aufliegen. Zusammen mit dem starken Mauerwerk weisen sie auf eine Wölbung des Schiffes mit zwei leicht querrechteckigen Jochen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Vermutlich bauzeitliches, einfaches Portal in der westlichen Südwand. Der Chor an der Nord- und Ostseite mit originalem Mauerwerk und schmalen, frühgotischen Fenstern mit genasten Innengewänden, der Innenraum ohne Hinweise auf eine ursprüngliche Wölbung. In der Ostwand ein Sandstein mit Flachreliefs: "mar", einem Rad (Zeichen für das Bistum Mainz?) und einem stilisierten Wolf (Zeichen für die Wölfe zu Gudenberg?).

Die Umgestaltungen des 17. Jahrhunderts begannen vermutlich mit einer Überarbeitung des Langhaus-Außenmauerwerks und dem Einbau neuer, größerer Fenster bis unter die Wandschilde im Innenraum. Westgiebel aus Fachwerk mit der Inschrift "Anno 1681 den II Majvs", an der südlichen Traufe "M : Cristoph? Lvdovic? Schwartzenaw Pastor et metropolitanvs anno Christi 1682 ist avf gehaben de [...] majvs Georg Pfeiffer Chasten Meister"; am Rähm darunter: "Meister Johannes Geger Zimmerman". Die teils in die Schrift eingreifenden Sparren deuten auf eine weitere, spätere Erneuerung des Dachwerks. Das Schiffsdach ist beiderseits mit Halbwalmen versehen, am Chordach ein Halbwalm nach Osten. Sechseckiger, mit Schiefer verkleideter Haubendachreiter.

Westempore mit Flachschnitzerei, Bibelspruch und Datierung "ANNO 1684", inschriftlich renoviert (und von abgebrochenen Emporen wiederverwendet) 1966. Der Kanzelkorb mit Füllungen von 1718 steht jetzt vor der Chortreppe. Die gleichzeitigen Seitenemporen wurden 1964 entfernt. Der Altaraufsatz aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts befindet sich seit 1964 im Heimatmuseum Frankenberg.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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