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Der Hof wird 1126 erstmals erwähnt, ist aber wohl später wüst gefallen. Tilo Wolf von Gudenberg hat ihn um 1500 wieder neu angelegt. Zwischen 1661 und 1676 residierte hier teilweise Landgraf Georg, der Bruder des regierenden Landgrafen. 1709 kaufte Freiherr Philipp Franz Forstmeister zu Gelnhausen das Meiereigut. Er wurde Berghauptmann und schürfte bei Thalitter nach Gold und Kupfer. 1788 wurde das Hofgut als Eigengut an einen Leutnant Eigenbrod verkauft. Heute betreiben seine Nachfahren hier eine Kornbrennerei.
Die ältesten Teile des heutigen Gebäudebestandes gehen wohl auf die Zeit des Leutnant Eigenbrod zurück. 1817 wird rückwärtig den Hof abschließend das Herrenhaus errichtet. Der völlig symmetrische, zweigeschossige klassizistische Bau erhebt sich über einem hohen Sockelgeschoss und wird von einem Walmdach abgeschlossen. Durch genutete Lisenen ist die verputzte Fassade vertikal gegliedert. Im Gegensatz zu den liegenden Fensterformaten des Sockelgeschosses sind die zweiflügeligen Fenster der anderen beiden Geschosse mit Oberlichtern ausgestattet. Die drei mittleren der auf den Hof ausgerichteten sieben Achsen sind durch einen Dreiecksgiebel mit segmentbogigem Fenster betont und nehmen auch die mittige, separat verdachte Eingangstür, die über eine zweiarmige, vierläufige Freitreppe erschlossen ist, auf. Unterhalb des oberen Podestes befindet sich der in Sandstein gefasste Zugang zum Sockelgeschoss, dessen kannelierte Pilaster einen verkröpften, mehrfach gestuften Architrav tragen, der im Sturz die Jahreszahlen „1818/1949“ trägt.
1836 wird westlich des Haupthauses ein traufständig zum Hof orientierter Stall aus Werkstein errichtet, dem ein flaches Fachwerkgeschoss mit linksseitiger Ladeluke, die bis in das Satteldach reicht, aufgesetzt ist. Geprägt wird die Fassade durch die Sandsteinlaibungen von Tür und Fenstern. Besonders aufwändig ist die stark profilierte Türrahmung mit korbbogigem Abschluss gearbeitet. Eine schlusssteinartige Kartusche ist mit dem Namen „Alexander Eigenbrodt“ versehen. Oberhalb des Korbbogens, von Voluten flankiert, befindet sich die Jahreszahl „1836“.
Wohl Ende des 19. Jahrhunderts ist östlich des Haupthauses eine große Bruchsteinscheune erbaut worden, deren breite Fachwerkgiebel ein Krüppelwalmdach tragen. Hofseitig erschließt ein von segmentbogigen, kleinen Fenstern flankiertes, großes Scheunentor, das bis zur unteren Riegelkette des Giebels reicht, das Gebäude.
Karl Eigenbrodt ließ laut einer Inschriftenkartusche 1921 die beiden Torhäuser errichten. Sie sind giebelständig zur Straße orientiert, verfügen über ein Erdgeschoss aus Bruchsteinmauerwerk mit Eck- und Fensterquadern sowie jeweils ein Fachwerkdrempelgeschoss, das von einem Satteldach abgeschlossen ist. Das über den Balkenköpfen rundum auskragende Fachwerkgefüge ist durch Kurzstreben ausgesteift. Der Zugang der Torhäuser erfolgt über die jüngeren, seitlich angefügten, traufständigen, eingeschossigen, verputzten Massivbauten. Vermutlich in den 1930er Jahren entstand das östlich übereck gestellte Wirtschaftsgebäude aus Werkstein, das vor allem durch die fünf Tore, ein zweiachsiges übergiebeltes Zwerchhaus und eine nahezu über die gesamte Dachfläche reichende Schleppgaube geprägt wird. Auf der Südwestseite des Hofes schließt ein Stallgebäude aus der Mitte des 20. Jahrhunderts den Hof ab. An der hofseitigen Trauffassade erhebt sich über dem massiven Erdgeschoss ein verbrettertes Drempelgeschoss, das durch ein Zwerchhaus mit Schleppdach betont ist. Der zur Straße ausgerichtete Giebel zeigt symmetrisch aufgebautes Fachwerk mit Andreaskreuzen unter den Öffnungsklappen und einer schlichten Gebälkzone im oberen Giebeldreieck. In der Nachkriegszeit wurde die Lücke zwischen diesem Gebäude und dem Stallbau von 1836 durch ein lang gestrecktes, eingeschossiges Wirtschaftsgebäude geschlossen.
Um das Hofgut herum befinden sich weitere Gebäude, die im baulichen Zusammenhang mit dem Gut stehen. Östlich des Hofes wurde im frühen 20. Jahrhundert eine großvolumige Fachwerkscheune über einem sehr hohen Bruchsteinsockel mit Eckquaderung errichtet. Ihr gegenüber steht ein ebenfalls traufständiges Wirtschaftsgebäude, das wohl in der Zeit zwischen den Weltkriegen erbaut wurde. An der rechten Seite ist das eingeschossige Gebäude aus Bruchsteinmauerwerk und Ziegelwänden erbaut. Dieser Bauteil ist auf dem großen Dach durch eine lange Schleppgaube betont, an die in der Gebäudemitte ein Zwerchhaus anschließt. Zwei weitere, ebenfalls mit Schleppdächern versehene Zwerchhäuser befinden sich an der linken Hausseite. Die Zwerchhäuser erheben sich über einem Fachwerkdrempel, unter dem sich eine lange Reihe von Toren befindet. Gegenüber der Torhäuser steht ein lang gestreckter, zur Straße traufständiger Holzschuppen auf einem Werksteinquadersockel.
Neben dem Holzschuppen wurde ein sehr großes, historistisches Wohngebäude errichtet, das sich aus unterschiedlichen Bauteilen zusammensetzt, die jedoch alle mit Bruchsteinsockeln, bzw. Erdgeschossen versehen sind und über Fachwerkobergeschosse verfügen. An der linken Seite bestimmt ein zweigeschossiger, giebelständiger Kopfbau, der an der Traufseite durch einen übergiebelten Seitenrisalit betont wird, die Gebäudeflucht. Der Zugang zu diesem Bauteil erfolgt über einen separat verdachten, eingeschossigen Fachwerkvorbau. Der mittlere, traufständige Gebäudeabschnitt wird von zwei großen Giebelgauben geprägt. Diese wiederholen sich auch auf dem Dach des rechten Bauteils, das durch seine zwei Fachwerkobergeschosse über einem hohen Bruchsteinsockel den mittleren Gebäudeteil überragt. Etwas von der Straße zurückgesetzt steht westlich des großen Wohngebäudes ein kleines, eingeschossiges Bruchsteinwohnhaus mit Satteldach. Auf der nördlichen Straßenseite sind zwei weitere Wohnhäuser vorhanden. Das westliche ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Eck- und Fensterquaderung, das folgende Inschrift trägt „Karl Eigenbrodt 1899“. Die Fenster des schlichten, traufseitig vierachsigen Gebäudes sind alle segmentbogig abgeschlossen. Das östliche Wohnhaus präsentiert sich als vollkommen symmetrisch gestaltetes historistisches Gebäude, dessen zweifach überkragende Giebel ein Satteldach tragen. Über einem flachen, den Geländeanstieg ausgleichenden Bruchsteinsockel sowie einem massiven Erdgeschoss erhebt sich mit umlaufendem Überstand ein Fachwerkobergeschoss, das durch geschosshohe Streben mit gegenläufigen Kopfbändern an den Eckständern ausgesteift ist. Bemerkenswert sind die mit gerundeten Balkenköpfen und profilierten Füllhölzern versehenen Gebälkzonen und die Andreaskreuze in den Brüstungsfeldern der Fenster. Die zur Straße orientierte, sechsachsige Trauffassade verfügt über paarweise zusammengefasste Fenster und wird mittig durch ein übergiebeltes, zweiachsiges Zwerchhaus betont.
Zu der Gesamtanlage gehören außerdem ein Fischteich, Gartengelände, ein Gedenkstein und der Waldfriedhof hinter dem Hofgut.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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