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Die Lage der Kirche in unmittelbarer Nähe der Stammburg der 1058 erstmals genannten Herren von Itter legt eine frühe Eigenkirchengründung nahe; Schriftquellen fehlen, die erste Nennung erfolgte 1278. Angeblich befinden sich unter dem Chorraum jetzt unzugänglich Reste einer Vorgängerkirche. Die ältesten erhaltenen Teile der Kirche weisen in das späte 12. Jahrhundert bzw. die Zeit um 1200, als die (1523 zuletzt erwähnte) Burg aufgegeben wurde. Obernburg war Pfarrkirche für Thalitter, Dorfitter und Lauterbach, es gehörte zum Bistum Paderborn, darin seit 1231 zum Archidiakonat Horhusen (Niedermarsberg). Heinemann I. von Itter (1265-1319) wies 1310 der Obernburger Kirche Einkünfte aus der Eimelrodter Mühle an. Schiff und Turm wurden um 1400 gewölbt, die Schiffsgewölbe vermutlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1661 durch eine Holztonne ersetzt. Lutherische Reformation nach 1524, zwischen 1604 und 1623 reformiert. Das Gebäude wurde 1969 bis 1972, die Orgel zwischen 1983 und 1985 von Wolfgang Böttner in Frankenberg restauriert.
Die Kirche liegt dezentral zur heutigen Bebauung im Westen des Dorfes auf einem über die Kirche nach Westen hinaus reichenden, vorspringenden Plateau, dass steil zur Eder abfällt. Innerhalb der alten Wallburg liegt sie zwischen der sich im Gelände westlich der Kirche am Berspornende noch abzeichnenden Burganlage der Herren von Itter und dem Hof Obernburg östlich von ihr.
Schlichter, im Kern spätromanischer Saalbau mit etwas eingezogenem, quadratischem Chor und Westturm aus einheitlichem Mauerwerk von unregelmäßigen Bruchsteinquadern. Das Portal in der westlichen Langhaussüdwand ist spätgotisch (um 1400?) und mit in Kehlen umlaufendem Stab versehen, das hölzerne Türblatt ist vermutlich zugehörig. Die quadratischen Fenster unter der Traufe stammen von 1969/72, ursprünglich befand sich im Westen der Wand eine Tür mit Außentreppe auf die Empore, daneben ein Spitzbogenfenster. Die Rechteckfenster des Chores sind älter, das östliche vermauerte ersetzt ein sich abzeichnendes, nach unten etwas längeres Spitzbogenfenster. Der Turm mit schlichtem, leicht spitzbogigem Portal nach Süden; ähnlich sind die Fensteröffnungen nach Süden und Norden unterhalb des mit Brettern verschlagenen Fachwerkobergeschosses mit Glockenstube aus dem 17. Jahrhundert gestaltet. Achtseitiger Spitzhelm. Im Innenraum ein stark eingezogener, niedriger und aus der Langhausachse leicht nach Süden verschobener Chorbogen, der auf Mauerzungen mit profilierten, rechteckigen Kämpferplatten aufliegt. Sie stehen weit vor und trugen vielleicht ursprünglich einen zusätzlichen Bogenunterzug. Einfache Basen mit Schräge weisen die heutige Fußbodenhöhe als die ursprüngliche aus. Das Gratgewölbe des Chores ist in kräftige Wandschilde eingespannt, die auf Eckvorlagen mit Kämpfern ruhen; sie entsprechen im Profil denen des Chorbogens. Der Innenraum des Schiffes ist mit einer Muldendecke bzw. unregelmäßigen Holztonne erhöht, die von den Seitenwänden mit schmalem Profil abgesetzt ist, ebenso wird der Plafond über der Orgel mit einem Profil eingefasst; die Farbfassung von 1688 fehlt heute.
Ausstattung bestehend aus einem gemauerten, vermutlich mittelalterlichen Altarblock, bündig in die Wand eingebauter Sakramentsnische aus Sandstein im Chor (um 1400) mit wohl nicht ursprünglicher Profilverdachung, flaches Bogenprofil mit angedeuteter Kreuzblume; wohl gleichzeitiges schmiedeeisernes Gitter mit Schloss. Genaster, gotischer Spitzbogen aus Sandstein über der Kanzel an der Langhausostwand, vermutlich von einem ausgebauten Fenster. Schlichter Taufstein von quadratischem Grundriss mit abgeflachten Ecken. Das volkstümlich derbe Altarkruzifix mit eigentümlichen Voluten an den Brettenden und als Aufsatz über einer Fruchtgirlande trägt die originale Farbfassung und stammt von Josias Wolrad Brützel aus Waldeck, um 1683. Die Südempore von 1688 aus Profilbalken mit Balustern ruht auf beschnitzten Holzstützen, das Ostende wird durch beschnitzte Füllungen zwischen tordierten Säulen herausgehoben. An der Chorostwand vier Grabsteine mit wappenähnlich gestalteten Hausmarken und Todessymbolen: Anna Sidonia († 1695), Magdalene Eleonora († 1711) und Heinrich († 1692) Günste, fürstlicher Rentmeister der Herrschaft Itter, sowie Johann Reinhard Günste († 1754), Amtmann und Bergkommissar der Herrschaft Itter. Am südlichen Triumphbogenpfeiler reich gestaltetes Grabdenkmal für den 1715 mit 27 Jahren verstobenen „Candidatus" Justus Eberhard Günste. Auf der oberen, vermutlich jüngeren Westempore steht ein niedriger, fünfachsiger Orgelprospekt vermutlich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit reich geschnitzten Schleierbrettern. Das weitgehend originale Werk umfasst sieben Register auf einem Manual, von Vogt in Korbach im 19. Jahrhundert um zwei Pedalregister ergänzt. Das Chorfenster schuf Eckhardt Jakobus Klonck 1972.
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