Nachdem Thile Wolf von Gudenberg seine Burg in Vöhl fertiggestellt hatte, ließ er um 1386 ein Hofgut mit Marstall und Küchenbau gegenüber der Burg errichten. Dieses Hofgut diente bis in das 17. Jahrhundert der Versorgung der Bewohner der Burg, später des Schlosses. Bei der Auflösung der Hofhaltung Georgs III. im Jahre 1676 wurde ein Inventar erstellt, das den Marstall als "ein gegüttertes thor zum eingang der meyerey; ein schafstall und zehendscheuer; zur linken mit stroh bedeckt; der bau ist sehr baufällig, daran ein altes thor, so nit viel nutz" beschrieb. Daher wurden die Gebäude bis auf die Meyereischeune 1781 abgerissen. Den lang gestreckten Bruchsteinbau der Scheune ließ 1808 der Steuereinnehmer der Herrschaft Itter in großen Teilen zu Wohnzwecken umbauen. Mit dem Übergang Vöhls an Preußen 1866 richteten die neuen Herren hier die Oberförsterei ein, die bis heute dort residiert. Das 1993 letztmalig sanierte Gebäude zeigt sich heute in einer schlichten Putzoptik mit steilem Halbwalmdach. Einfache Sandsteinlaibungen der regelmäßig gereihten Fenster sowie eine Eckquaderung aus Sandstein gliedern den Bau, der auf der linken Seite durch ein großes, auf 1808 datiertes Rundbogentor erschlossen ist.