Martin-Luther-Platz 1, Ostansicht, Zustand Mai 2020 (Foto: Sonja Bonin, LfDH)
Martin-Luther-Platz 1, Nordansicht, Zustand Mai 2020 (Foto: Sonja Bonin, LfDH)
Martin-Luther-Platz 3, Zustand Mai 2020 (Foto: Sonja Bonin, LfDH)
Lade Kartenmaterial...
Fulda, Stadt und Landkreis
Fulda
  • Martin-Luther-Platz 1
  • Martin-Luther-Platz
  • Martin-Luther-Platz 3
Ev. Lutherkirche
Flur: 16
Flurstück: 24/1, 24/10, 24/11, 24/12

Im Industriegebiet Fulda-Süd im Bereich zwischen Martin-Luther-Platz und Rangstraße gelegene Evangelische Lutherkirche, um die herum ein Kindergarten sowie das Pfarrhaus angeordnet sind.

Der im Straßenverlauf zurückgesetzte Kirchenbau mit Satteldach und Glockenturm wurde in den Jahren 1934 bis 1935 nach Plänen der Kasseler Architekten H. Gerhardt und M. Schäfer erbaut. Erweiterungen und Umbauten erfolgten 1947, 1962 und 1985 unter Architekt Hans Rothe, Fulda.

Der eingeschossige Kirchenbau mit steilem, schiefergedecktem Satteldach mit Walmdachgauben und südlichem Anbau erhebt sich über einem langrechteckigen Grundriss. Die symmetrisch angelegte Hauptfassade geht im höchsten Punkt in einer Ebene in den Glockenturm über. Er ist mit Uhren in allen vier Himmelsrichtungen, geschweiftem Spitzhelm und Turmkreuz versehen. Einfache Fenster und Zwillingsfenster gestalten die glatt verputzte, nördliche Hauptansichtsseite. Fenster sind die einzigen Gestaltungselemente. So auch an Ost- und Westseite des Kirchenschiffes. Die dreibahnigen, hohen Fenster des Kirchenschiffes verfügen über kleinflächige Bleiverglasung mit verschieden strukturierten Gläsern. Auf jeden zusätzlichen Bauschmuck wird verzichtet.

Der Innenraum ist durch Pfeiler in drei Schiffe geteilt und hat eine Holzdecke.

Die Bankreihen im Kirchenschiff sind im großen Kreisbogen auf die seit 1962 an der Südwand befindliche Altarinsel ausgerichtet. Eine Besonderheit ist die zweimanualige Orgel. Sie wurde 1948 durch die Firma Euler in Hofgeismar erbaut und 1954, 1966 (durch Matthias Kreienbrink aus Osnabrück) und 1980 (durch die Firma Klaus Gabriel aus Petersberg) umgebaut und erweitert. Heute verfügt sie über zwei Manuale mit je 56 Tasten, ein Pedal mit 30 Fußtasten sowie 17 Register mit insgesamt 1330 Pfeifen.

Ein von Helmut Uhrig gestalteter Taufstein aus Rhönsandstein befindet sich an einem zentralen Platz vor der Altarinsel. Taufschale, Abendmahlsgeräte und die vier den Altar umspannenden Spruchbänder wurden von Gotthold Schönwandt entworfen. In letztere sind Worte der Verheißung der Gegenwart Gottes eingearbeitet. Auch eine Platte an der Kanzelvorderseite trägt ein Spruchband. Ein weiteres Kunstwerk der Kirche ist das Altarkreuz, an dessen Enden die Symbole der Evangelisten eingelassen sind. In seiner Mitte ist eine Kopie eines in der Rhön gefundenen romanischen Kreuzes angebracht. Der Passionszyklus des Fuldaer Künstlers Lutz Borutzke hängt seit 1985 an der Wand hinter dem Altar.

Die drei Glocken der Kirche sind unterschiedlicher Herkunft. Die große Glocke (746kg, GIS) stammt von der Christuskirche, die beiden anderen kommen aus Schlesien: die Betglocke (327 kg, AIS) aus Groß-Wandrecz, die kleine Glocke (289 kg, CIS) aus Bankau.

2005 wird die Kirche außen umfassend saniert und im Sommer 2011 erhält der Innenraum einen neuen Anstrich.

Das zeitgleich mit der Kirche errichtete Pfarrhaus schließt im rechten Winkel im Südosten an. Ein schlichter Rechteckbau mit steilem Satteldach. Der 1960 errichtete Kindergarten befindet sich an westlicher Seite und entspricht dem Pfarrhaus in Traufhöhe und Kubatur.

Den Namen „Lutherkirche“ erhielt die Kirche im Jahr 1934, dem 400. Jahrestag der Herausgabe der ersten deutschen Bibelübersetzung. Seitdem wird auch der Platz, auf dem sie steht Martin-Luther-Platz genannt.

Die drei Gebäude bilden ein interessantes, aufeinander bezogenes Ensemble, dessen Kern die Kirche bildet.

Die Evangelische Lutherkirche entstand als Diasporakirche in politisch brisanter Zeit (Machtergreifung Hitlers) und in Folge der Ausdehnung der Stadt nach Süden inmitten des Industriegebietes und ist als schlichter Vertreter des Kirchenbaus der 1930er-Jahre Kulturdenkmal gem. § 2.1 HDSchG aus städtebaulichen, baugeschichtlichen und -künstlerischen Gründen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.