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Die ehem. Tankstelle in Kleinlinden gehört zu den Typentankstellen des Mineralölkonzerns Caltex. Die steigende Mobilität der Nachkriegsjahre erhöhte den Bedarf an Tankstellen enorm. Viele Konzerne waren bereits etabliert, als Caltex auf dem deutschen Markt einstieg. Willy H. Weisensee wurde 1956 beauftragt, eine charakteristische, standardisierte Tankstelle zu entwerfen. Entwurf Typ 3 besteht aus „Tankwarthaus mit langem Dach“ und seitlicher “Wagenpflegehalle“. Er sieht ein freikragendes Dach vor, das von geschwungenen Stahlträgern getragen wird, die das Tankwarthaus seitlich einfassen. Das teilgeflieste Tankwarthaus sollte einen Kassenraum sowie rückwärtig ein WC enthalten. Das Farbkonzept sah weiße Flächen mit grünen Akzenten vor. Zur Nutzung wurden Tankinsel und Beleuchtungssystem benötigt.
Der Querschnitt der aus zwei Unter- bzw. Überzügen bestehenden Überdachung nimmt mit zunehmender Auskragung ab. Der mehr als 13 m lange Kragarm, der an seinem Fußpunkt 2,25 m stark ist, verjüngt sich bis auf 20 cm. Er ist in einem mit Stahl bewehrten Fundamentklotz verankert. Die konstruktiven Teile des Tankstellendaches und das Tankwarthaus wurden durch Dehnungsfugen unabhängig voneinander ausgeführt. Das Häuschen mit einer Gesamtnutzfläche von 18 qm besteht aus einem Raum für den Tankwart und die Kunden, zwei rückwärtigen Toilettenräumen sowie einem kleinen Werkstattgebäude, das in jüngerer Zeit um einen Anbau erweitert wurde. Die auf die Tankstelle ausgerichtete Gebäudeseite besitzt eine großflächige Glaswand. Diese besteht aus seitlich abgewinkelten und nach oben schräg ausgestellten Fensterflächen, die durch fein profilierte Stahlrahmen gegliedert sind. Die Gebäudewände wurden mit einem Glattputz versehen.
Typ 3 wurde nur wenige Jahre ausgeführt, da der Bautyp schon bald nicht mehr den veränderten Anforderungen entsprach. Die ehem. Tankstelle in Kleinlinden ist eine der wenigen erhaltenen Caltex-Tankstellen in Hessen, die als Zeugnis für die wirtschaftliche und verkehrstechnische Entwicklung der 1950er dienen kann. Durch einen auffallenden Entwurf mit einer charakteristischen Form- und Farbgebung konnte sich Caltex deutlich von anderen Anbietern abgrenzen. Mit der schwebenden Leichtigkeit der dünnen, außergewöhnlichen Dachform sowie der Transparenz des verglasten Tankwarthauses sind zeittypische Merkmale einer wagemutigen Architektur der 1950er Jahre vertreten. Besonders ist die Dachkonstruktion, die durch eine spezielle Stahlschalung und Ortbetonbauweise standardisiert gebaut werden konnte. Charakteristische Bauelemente wie das Flugdach und der Anschluss mit Werkstattgebäude sind weitgehend erhalten.
Die ehem. Caltex-Tankstelle in Kleinlinden ist ein Kulturdenkmal aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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