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Wohnhaus mit Einfriedung
Am nordöstlichen Rand der Villenkolonie Eberstadt errichtetes Wohnhaus des Darmstädter Architekten Arthur Wienkoop.
Der u.a. an der Technischen Hochschule Karlsruhe ausgebildete Wienkoop war seit 1907 an der Landesbaugewerkschule Darmstadt tätig und hatte dort bis zu seinem Tod 1930 die Direktion inne. Neben dem Bau des Darmstädter Schulgebäudes und der sog. Wachenburg in Weinheim widmete sich Wienkoop vornehmlich dem Wohnhausbau und plante in der Region zahlreiche Villen und auch Arbeiterhäuser (u.a. Hessische Landesausstellung, Darmstadt, 1908, Zweifamilienhaus für den Bauherrn Freiherr Heyl zu Herrnsheim).
Innerhalb der ab 1898 südlich des Darmstädter Stadtgebietes entstandenen Villenkolonie entwarf Wienkoop ingesamt drei Wohnhäuser, darunter sein eigenes. Der im Entwurfsstadium bereits 1903 überlieferte Bau bezeugt Wienkoops Interesse am englischen Landhausbau und vor allem seine klare Hinwendung zur Reformarchitektur der Heimatschutzbewegung.
Das auch in zeitgenössischen Bauzeitschriften publizierte Objekt (z.B. Der Baumeister, 1908, H. 5) zeigt sich als großzügiges Landhaus mit tief herab gezogenem Mansardgiebeldach. Die in den 1950er Jahren erstmals erneuerte Fassadengestaltung weist noch bauzeitliche und für die Bauten des Heimatschutzstils typische Charakteristika wie den markant gestalteten Bruchsteinsockel und dekorative helle Sandsteingewände auf. Ebenso in seinem ursprünglichen Format erhalten ist das auffällige, nahezu quadratische Treppenhausfenster an der Westfassade, das bauzeitlich mit einem kleinteilig sprossierten Metalfenster versehen war.
Außen wie auch im Inneren ist der Bestand strukturell weitestgehend gemäß seiner ursprünglichen Konzeption erhalten. Neben der nach Westen orientierten Veranda findet sich im Nordosten angrenzend der Anbau der Waschküche.
Die Raumstruktur entspricht der bauzeitlichen Planung und weist eine zeittypische Strukturierung auf. Sie wird im Erdgeschoss durch die großzügige Halle bestimmt, deren hölzerne wandfeste Gestaltung noch in Teilen erhalten ist. Während Wohn- und Gesellschaftsräume sowie die Küche im Erdgeschoss verortet sind, nimmt das Obergeschoss die Schlaf- und ehem. Gästeräume auf. Im Dachgeschoss befand sich das Atelier des Bauherrn.
Außerdem überkommen sind zahlreiche bauzeitliche Details, wie einzelne Türen und Fenster samt Beschlägen, Treppenläufe sowie Einbauschränke.
Umgeben ist das Gebäude von einer großzügigen Grün- und Freifläche. Der historische Gartenpavillon an der Westseite des Grundstücks inzwischen zur Garage ausgebaut. Erhalten hat sich der ursprüngliche, ebenfalls aus Bruchsteinen gemauerte Einfriedungssockel, der gemeinsam mit den im Kreuzungsbereich von Leo-Tolstoi-Straße und der Straße Am Elfengrund gelegenen Grundstückseinfassungen den Straßenraum innerhalb des Villenviertels gestalterisch akzentuiert.
Aufgrund seines strukturell authentisch erhaltenen Zustandes, seiner für die Zeitstellung typischen Form und seiner architekturhistorischen Bedeutung als Wohnhaus des Architekten Arthur Wienkoop ist das Wohnhaus am Elfengrund 75 samt Einfriedung als Kulturdenkmal gemäß § 2 Abs. 1 HDSchG erkannt. Es ist außerdem Bestandteil der gemäß § 2 Abs. 3 HDSchG ausgewiesenen Gesamtanlage "Villenkolonie Eberstadt".
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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