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Das Wohnhaus des Ultramarin-Fabrikanten Wilhelm Büchner entstand im Jahre 1864 inmitten einer Park- und Gartenanlage, die zum großzügigen Firmengelände des Farbenherstellers gehört. Dem Naturwissenschaftler Wilhelm Büchner, der 1816 in Stockstadt geboren wurde, war es gelungen, die künstliche Produktion blauer Farbe (Ultramarin) zu vereinfachen. 1845 ließ er sich in Pfungstadt nieder und kaufte das Gelände der Frankensteiner Mühle, auf welchem sich bereits im 18. Jh. eine Produktion für roten Farbstoff aus der Krappwurzel, seit 1825 eine Zuckerfabrik befand. Büchner weitete die Produktionsanlagen zur Farbenherstellung in kurzer Zeit erheblich aus und ließ im Jahr 1864 nach Plänen des Darmstädter Architekten Balthasar Harres ein Wohnhaus errichten. Nach Büchners Tod 1892 wurde das Unternehmen liquidiert. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1908 wurde auch das Wohnhaus veräußert, 1934 erwarb es die Stadt und stellte es dem Reichsarbeitsdienst zur Verfügung. Nachdem das Gebäude nach dem Krieg ausgebombten Familie Obdach bot und später als Obdachlosenheim genutzt wurde, begann die Stadt im Jahr 2006 mit dessen Instandsetzung, die inzwischen abgeschlossen ist. Das in seiner Größe eindrucksvolle, in seinem äußeren Erscheinungsbild jedoch bewusst schlicht gehaltene Gebäude zeigt eine beinahe würfelförmige Kubatur mit geringen Rücksprüngen. Die nach Norden gerichtete Hauptfassade mit dem mittig angeordneten, über eine zweiläufige Freitreppe erreichbaren Eingang zeigt eine symmetrische Gliederung in einen wenig vorspringenden Mittelrisaliten, der in das flach geneigte Walmdach hineinragt. Die rundbogig abschließende Eingangstür wird von zwei ebenfalls rundbogigen Fenstern flankiert, im Obergeschoss setzt sich die Mittelachse in Form eines rechteckigen Fensters mit Verdachung fort, im Dachgeschoss findet sich ein von Pilastern flankiertes Fensterpaar. Die Gebäudekanten sind durch Lisenen betont, die unter der umlaufenden Traufe zu einem reich verzierten Traufgesims zusammengeführt werden. In der westlichen Fassade findet sich ein untergeordneter Eingang, der direkt in das alle Geschosse verbindende Treppenhaus führt. Die eingerückte östliche Hälfte der Südfassade enthält in ihrem Gebäudewinkel einen Balkon für das OG. Der darunter befindliche Wintergarten wurde rekonstruiert. Die Räumlichkeiten im Inneren sind üppig und aufwändig gestaltet. Im EG finden sich die Gesellschaftsräume mit Vestibül, Herrenzimmer und Gesellschaftssaal, sämtlich mit Wandtäfelungen, stuckierten Decken und Wänden, reich profilierten Gesimsen, Rosetten bzw. Spiegeln. Die Obergeschossräume dienten der Familie als Wohn- und Schlafetage, die, bis auf das reich gestaltete Speisezimmer, wesentlich schlichter gestaltet waren. Hier beschränken sich die dekorativen Elemente im Wesentlichen auf den Deckenstuck. Das Haus weist bis heute einen vollständigen bauzeitlichen Bestand an Parkettböden, Innentüren, Treppen, Fenstern und Klappläden auf, die in handwerklich höchstwertiger Form erhalten sind. Der für die Wirtschaftsgeschichte Pfungstadts im 19. Jahrhundert überragende Bau ist sowohl aus geschichtlichen, als auch aus künstlerischen Gründen einschließlich der umgebenden Grünflächen als Kulturdenkmal geschützt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein |
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