Reinhardswaldschule
Reinhardswaldschule, Schlesierhaus und Goethehaus
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Kassel, Landkreis
Fuldatal
Simmershausen
  • Gesamtanlage II
Reinhardswaldschule

Die Reinhardswaldschule befindet sich an einem Bergrücken zwischen der Ortschaft Simmershausen und dem Lauf der Fulda am Rand des Reinhardswaldes. Bevor die Reinhardswaldschule 1915 durch Elenore Lemp auf einem Grundstück der Gemeinde Simmershausen gegründet werden konnte, befand sich an gleicher Stelle eine seit 1899 bestehende Kuranstalt. Zu den Gebäuden, die bereits während des Kurbetriebs existierten, zählen das Rosenhaus und das heutige Verwaltungsgebäude. Zu dem damaligen Betrieb gehörten noch die sogenannte Schockemühle und eine Gärtnerei. 1913 wurde der Kurbetrieb eingestellt und das Gelände samt Gebäuden zum Verkauf freigegeben. 1914 pachtete die 1871 geborene Elenore Lemp, die auf der Suche nach einem geeigneten Anwesen für die Gründung einer Mädchenschule war, das Gelände. 1915 kaufte sie es und gab ihm den Namen Reinhardswaldschule.

Noch im Gründungsjahr wurde das Goethehaus errichtet. 1925 folgte das Schlesierhaus, welches von einen schlesischen Architekten im landestypischen Baustil errichtet wurde. Das Waldhaus, das jetzige Verwaltungsgebäude, wurde umgebaut. Das Lange Haus wurde 1937 als Wohnhaus für die Schülerinnen erbaut. Das Schillerhaus wurde als Säuglingsstation und Krippe für die Kinder arbeitender Mütter aus der Ortschaft Simmershausen eingerichtet. Die Reinhardswaldschule war eine höhere Schule für Mädchen, die als Internat geführt wurde. Die Schule besaß staatliche Anerkennung und war auch im Ausland anerkannt. Die Bildungsinhalte waren geisteswissenschaftlicher und hauswirtschaftlicher Art. Darüber hinaus war sie eine Oberschule für Mädchen mit Abiturabschluss und führte Kurse zur Fortbildung durch. 1925 bekam die Schule die zusätzliche Befähigung als Lehrbetrieb für haus- und landwirtschaftliche Lehrlinge. Es wurde ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb eingerichtet, der Hühner, Pferde, Kühe und Bienen hielt. 1943 wurde der Schulbetrieb vorübergehend geschlossen. Nach Kriegsende waren 1945 amerikanische Soldaten in der Reinhardswaldschule stationiert. Nach Abzug der Truppen kaufte die Stadt Kassel die Reinhardswaldschule, die nun vorwiegend Flüchtlingskinder aufnahm. Es wurden ein Kinderheim sowie eine Ausbildungsstätte für Kinderpflegerinnen eingerichtet, in den Wirtschaftsgebäuden und dem Verwaltungsgebäude ein Altenpflegeheim. 1951 wurde die Lehrerfortbildungsstätte auf dem Gelände der Reinhardswaldschule eröffnet, die bis heute in Betrieb ist. 1970 erfolgte die Erweiterung des Geländes durch das Haus Fuldablick. In den 1990er Jahren wurde unterhalb des Hauses Fuldablick ein neues Bettenhaus errichtet.

Die ausgewiesene Gesamtanlage umfasst den bis 1937 errichteten Gebäudebestand, der sich um die Parkanlage gruppiert. Trotz einiger Umbauten haben die Gebäude ihren ursprünglichen Charakter behalten. Die Reinhardswaldschule setzt sich aus mehreren kleineren Gebäuden zusammen, die durch ein Wegenetz miteinander verbunden sind. Durch die Kleinteiligkeit wird eine harmonische Integration in die Landschaft erreicht, welche durch die braunen Holzverkleidungen der Gebäude noch verstärkt wird. Die Parkfläche ist geprägt durch einen alten Baumbestand aus Laub- und Nadelgehölzen. Der Gebäudebestand mit der inneren Parkfläche ist aus orts- und sozialgeschichtlichen Gründen als Gesamtanlage nach § 2 Abs. 2 HDSchG zu schützen.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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