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An der Landesstraße 562 von Kassel nach Hannoversch Münden, ca. 6 km nördlich von Kassel, befinden sich an der heutigen niedersächsisch-hessischen Landesgrenze an einer Brücke sechs Grenzsteine. Die Brücke liegt zwischen dem alten hessischen Zollhaus und "Zierenbergs Steinbruch", beim hessischen Stationszeichen 2,8 km. Die Grenze wird durch einen Bachlauf gebildet, der in manchen Karten "Brandgraben" oder "Brandesgraben" genannt wird. Eine Brücke mit einbogigem Tonnengewölbe überspannt den Grenzgraben. Datiert wird sie über den nördlichen Schlussstein auf 1818.
Unmittelbar an der Brücke steht der größte Grenzstein mit der Inschrift "Kurfürstenthum Hessen". Im oberen Teil des Sandsteins mit Bogenabschluss befand sich früher eine gusseiserne Platte, von welcher nur noch Reste zu sehen sind. Der Stein muss nach 1803 gesetzt worden sein, da am 1. Mai 1803 der hessische Landgraf Wilhelm IX. die Kurwürde annahm. An den Seitenflächen des Steins sind zahlreiche Namen eingeritzt, u. a. auch "U.S. Army 1945". Hier verlief die Grenze zwischen der amerikanischen und der britischen Besatzungszone nach dem 6. Juni 1945. Etwa 1 m von dem größten Stein befindet sich der kleinste Grenzstein. Er ist nur etwa 45 cm hoch und trägt die Inschrift "Amt Münden".
Etwa 3,5 m vom größten Stein entfernt, ist der älteste Grenzstein. Er trägt auf jeder Seite die Jahreszahl 1536 und als Besonderheit auf der einen Seite das braunschweigische und auf der gegenüberliegenden Seite das hessische Wappen. Der Stein wurde aufgrund des Vertrags vom 10. Januar 1536 in Kassel zwischen Herzog Erich d. Ä. von Braunschweig-Lüneburg und Landgraf Philipp von Hessen gesetzt. In diesem ersten Grenzvertrag zwischen Braunschweig und Hessen wurde die beiderseitige Grenze nur zwischen Fulda und Nieste genau festgelegt.
Drei Steine aus dem Jahr 1838 befinden sich an der Grenzbrücke mit den Buchstaben "KFH" (Kurfürstentum Hessen) und der Jahreszahl "1838" auf der hessischen Seite und "KH" (Königreich Hannover) und "N 865" bzw. "N 866" auf der hannoverschen Seite. "N 865" gibt die Nummerierung der Steine wieder. Diese beginnt am so genannten "Dreiländereck", unweit des Bahnhofs Eichenberg und endet an der Fulda, in der Nähe der neuen Staustufe bei Wahnhausen, mit der Nummer 875.
Nach den Befreiungskriegen fand die erste Konferenz zwischen hessischen und hannoverschen Beamten zwecks Abschluss eines neuen Grenzvertrages am 17. Oktober 1827 statt. Am 26. September 1832 trafen sich zur Landvermessung die beiderseitigen Delegationen im Kaufunger Wald am Grenzstein Nummer 97, welcher später die Nummer 643 erhielt.
Die Grenzbrücke und die Grenzsteine sind Kulturdenkmäler aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung als sichtbare Zeichen der Grenzentwicklung zwischen Hessen und Niedersachsen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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