Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Das Projekt eines Aussichtsturms auf der Mathildenhöhe beschäftigte Olbrich bereits im Frühjahr 1900; aber erst ein Auftrag der Stadt Darmstadt anläßlich der Vermählung Großherzog Ernst Ludwigs mit Prinzessin Eleonore 1905 sicherte die Finanzierung. Ein neuer Entwurf - mit 48,5m Höhe als überragender Akzent ins Stadtbild gesetzt - wurde 1907/08 zusammen mit den Ausstellungshallen für die "Hessische Landesausstellung" von 1908 realisiert.
Über kubischem Putzsockel erhebt sich fein gestuft der aufstrebende, mit Fehlbrandklinkern verkleidete Turmkörper mit seiner für die Zeit neuartigen aufgerauhten Wandstruktur. Ein mit dunkel glasierten Klinkern verkleidetes Stahlgerüst trägt die eigenwillige, mit Kupferblech abgedeckte, fünffingrige Bekrönung.
Wie vorweggenommene Elemente der Moderne erscheinen das plastisch gestaffelte Portal im Sockel und die asymmetrisch über Eck gesetzten Fensterbänder in der ausdrucksvollen Klinkerfassade.
Im Innern differenzierte Behandlung der Geschosse; auf die erst später ausgeschmückte, überwölbte Halle folgt nach zwei Zwischengeschossen das "Zimmer des Großherzogs" mit Vertäfelung und abgehängtem Tonnengewölbe. Ausmalung 1908 von Fritz Hegenbart. Darüber das "Zimmer der Großherzogin" das sog."Hochzeitszimmer" mit Vertäfelung und kassettierter Stuckdecke. Umlaufendes Wandgemälde von dem in Darmstadt gebürtigen Maler Philipp Otto Schäfer. Nach einem niedrigen, fensterlosen Raum öffnet sich die Aussichtsplattform nach allen Seiten mit korbartig vortretenden Balkonen.
Mitglieder der Künstlerkolonie waren an der Ausgestaltung des Turms beteiligt. Die Relieftafel über dem Portal schuf der Bildhauer Heinrich Jobst; zur Ausstellung von 1914 entwarf der Maler und Grafiker Friedrich Wilhelm Kleukens die Mosaikbilder und Ornamente für Portal und Halle sowie für die mit einem Text von Rudolf G. Binding versehenen Sonnenuhr auf der Südseite.
Kriegszerstörung und allgemeiner Verfall machten seit der Nachkriegszeit umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen notwendig; zuletzt wurden 1991 die zwei Fürstenzimmer weitgehend in den Originalzustand zurückversetzt. Der Hochzeitsturm ist heute das Wahrzeichen der Stadt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |