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Sachgesamtheit Herrgottsberg
mit „Teufelskralle"/„Goethefelsen" „Gervinusfelsen" und Brunnenstube
Der sagenumwobenen Herrgottsberg wird mit einem uralten Heiligtum der heidnischen Alemannen in Verbindung gebracht.
Im 15. Jahrhundert wurde auf der Kuppe eine dem heiligen Martin gewidmete Kapelle errichtet. Der Sage nach soll der Teufel unter einem Vorwand dazu gebracht worden sein, das Kirchlein zu bauen. Als er die Täuschung merkte, soll er vergebens versucht haben, die Kapelle mit Hilfe eines Felsblocks zu zertrümmern („Teufelsklaue").
Im frühen 18. Jahrhundert ließ Landgraf Ernst Ludwig in Bessungen Orangerie und Jagdhof errichten. Das nötige Baumaterial wurde in den noch heute sichtbaren Steinbrüchen am Herrgottsbergen gewonnen.
Zugleich wurden am Südhang Quellen gefasst und das Wasser in Röhren nach Bessungen geleitet. Hiervon zeugt die überkommene Brunnenstube.
Im ausgehenden 18. Jahrhundert war Johann Wolfgang Goethe wiederholt in Darmstadt zu Gast. Um ihn bildete sich ein Kreis der „Empfindsamen", der sich die eindrucksvollen Felspartien des Herrgottsberges als Refugium für seine naturschwärmerischen Zusammenkünfte erwählte. Dieser Ort inspirierte Goethe zu mehreren Gedichten und wurde auch im „Werther" beschrieben („Goethefelsen").
Die Landschaft am damals unbewaldeten Herrgottsberg sollte ihre Anziehungskraft auf die schwärmerische Jugend nicht verlieren. Georg Gottfried Gervinus, als Universitätsprofessor später einer der „Göttinger Sieben", ließ um 1823 sein Initial „G" in einen der Felsen meißeln („Gervinusfelsen").
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