Ringlokschuppen innen (Foto: Nikolaus Heiss)
Nebengebäude (Foto: Nikolaus Heiss)
Gleisanlagen (Foto: Nikolaus Heiss)
Stellwerk Nord (Foto: Nikolaus Heiss)
Ringlokschuppen (Foto: Nikolaus Heiss)
Stellwerk Süd (Foto: Nikolaus Heiss)
Stellwerk Süd (Foto: Nikolaus Heiss)
Luftaufnahme von Südosten (Foto: Nikolaus Heiss)
Eisenbahn-Drehscheibe (Foto: Nikolaus Heiss)
Ringlokschuppen (Foto: Nikolaus Heiss)
Eisenbahn-Drehscheibe (Foto: Nikolaus Heiss)
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Darmstadt, Stadt
Darmstadt
Kranichstein
  • Steinstraße 29D
  • Steinstraße 29C
  • Steinstraße 29B
  • Steinstraße 29
  • Steinstraße 25
  • Steinstraße 19
  • Steinstraße 17
  • Steinstraße 11
  • Jägertorstraße 151
  • Eisenbahn
Ehem. Rangierbahnhof mit Eisenbahnmuseum
Flur: 4, 19, 21
Flurstück: 287/14, 314/1, 110/1, 95, 96, 97

Historische Bahnanlage der Jahre 1898-1960 mit Funktionsbauten und Freiräumen (Schienenführung)

Die Prägung des Darmstädter Stadtteils Kranichstein durch die Eisenbahn beginnt in der Mitte des 19. Jahrhundert und zieht sich sukzessive über die nachfolgenden 100 Jahre. Auf der Bahnstrecke Mainz-Aschaffenburg, die von der privaten Hessischen Ludwigsbahn betrieben wurde, entstand 1858 ein erster Haltepunkt, der die Ansiedlung von Arbeitern in Kranichstein nach sich zog. Im Jahr 1896 errichtete man vor Ort anstelle eines kleinen Stationsgebäudes einen zweigeschossigen Bahnhofsbau. Im gleichen Jahr erfolgte die Verstaatlichung der Ludwigsbahn und kurze Zeit später, am 1. April 1897, übernahm die Verwaltung der Preußischen Staatseisenbahnen die Betriebsführung der Staatseisenbahnen des Großherzogtums Hessen (seither Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Eisenbahnbetriebs- und Finanzgemeinschaft). Im Zuge dieses Umstrukturierungsprozesses und weil der bis dahin im Zentrum der Stadt gelegene Bahnhof (Steubenplatz) an seine Kapazitätsgrenzen gelangt war, wurde der Standort Kranichstein zu einem Güter- und Rangierbahnhof ausgebaut. Der nun folgende Anstieg an Eisenbahnpersonal führte zur Errichtung weiterer Wohnhäuser und Infrastrukturen, wie z.B. Gaststätten im Bereich des Bahnhofs, die bis heute das Stadtbild mitbestimmen.  Mit der Inbetriebnahme des neuen Darmstädter Hauptbahnhofes 1912 wurde der Kranichsteiner Rangierbahnhof zum selbstständigen Bahnbetriebswerk mit Wagenunterhaltungsabteilung  aufgewertet, das der Wartung und Beheimatung der zur Bespannung der Güterzüge notwendigen Lokomotiven diente. Die dafür verlegten Gleisstränge reichten fast bis an die nordöstlich von Kranichstein gelegene Dianaburg. Die Einweihung des neuen Bahnhofs erfolgte 1898. Zusätzliche Eisenbahnerhäuser entstanden in der nahe gelegenen Jägertorstraße und Parkstraße. Noch 1929/30 wurde im Auftrag der Siedlungsgesellschaft für Verkehrspersonal die Siedlung „Rundhausen“ errichtet.

Mit dem Ausbau avancierte der Kranichsteiner Bahnhof nach Mainz-Bischofsheim und Frankfurt-Ost zu einem der wichtigsten Rangierbahnhöfen im Rhein-Main-Gebiet.

1908 erfolgten der Ersatz und die Erweiterung der ersten baulichen Anlagen des Jahres 1898. Bis heute bestehen die meisten der Bauten aus dieser Zeit. Das Kranichsteiner  Betriebswerk wurde 1960 geschlossen, als die Strecke vom Darmstädter Hbf nach Aschaffenburg und der Bahnhof Kranichstein elektrifiziert und damit die Nutzung von Dampflokomotiven überflüssig wurde. Im Zuge der Elektrifizierung entstanden die beiden heute noch vorhandenen Stellwerkstürme Nord und Süd.

In den folgenden Jahren nutzte die Deutsche Bundesbahn den Lokschuppen noch als Abstellhalle für die nun im Rangierbahnhof eingesetzten Dieselloks. Mit dem schrittweisen Rückgang der Auslastung des Rangierbahnhofs und seiner finalen Schließung, wurde nicht mehr die volle Anzahl an überdachten Ständen benötigt, weshalb der Lokschuppen 1970 über den Ständen 9-14 zurückgebaut und die Untersuchungsgruben zugeschüttet wurden.

1971 mietete der Verein Eisenbahnmuseum den baulichen Rest des Schuppens zum Unterstellen historischer Fahrzeuge an. Bereits seit 1970 betreiben ehrenamtliche Mitarbeiter das Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein, das 1976 nach Vermietung durch die Deutsche Bundesbahn eröffnet wurde. Das Museum befindet sich im Bahnbetriebswerk des ehemaligen Rangierbahnhofs. Der Ringlokschuppen wird für die Lokomotivausstellung genutzt. Die Wagensammlung wird in der ehemaligen „Güterwagenschnellausbesserung“ gezeigt. Sie ist auch heute noch Wagenwerkstätte. Der historische Schienenstrang  wurde gegen Ende der 1990er Jahre um ein Drittel gekürzt.

Wertigkeit:

Der ehem. Güter- und Rangierbahnhof Kranichstein ist ein einseitiger Bahnhof in Breitenanordnung.

Seine in weiten Teilen bis heute bestehenden Bauten aus dem Jahr 1908, zu denen mehrere Hallen und Schuppen sowie einer Personalunterkunft gehören, wurden überwiegend als Typenbauten aus Backstein konstruiert. Hierzu zählt auch der überkommene Teil eines halbrunden Lokschuppens mit Drehscheibe. Im historischen Gleisgefüge befindet sich außerdem noch ein alter Verladekran.

Bei dem 1960 in Betrieb genommenen Kranichsteiner Stellwerk handelt es sich um ein typisches  elektrisches Relais-Stellwerk, konkret um ein sogenanntes Spurplandrucktastenstellwerk von Lorenz, Bauart 20 (Sp Dr L20). Es umfasst eine Strecke von fünf Kilometern, hat 13 Gleise und 60 Weichen und wird über zwei Stellwerkstürme überwacht.

Der ehemalige Rangier- und Güterbahnhof Kranichstein ist in der Gesamtheit seiner baulichen Anlagen und Verkehrsstrukturen seit rund 160 Jahren prägender Bestandteil  der urbanen Struktur und der Kulturlandschaft Kranichsteins und damit von städtebaulicher Bedeutung. Als einer der einst wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Güterverkehrs im Rhein-Main-Gebiet kommt ihm außerdem eine besondere wirtschafts- und regionalgeschichtliche Bedeutsamkeit zu. Die anhand des überkommenen Baubestandes (Gebäude und Schienenverlauf) noch gut nachvollziehbaren funktionalen Abläufe machen den Bahnhof darüber hinaus zu einem wichtigen verkehrstechnischen Zeitzeugnis der hessischen Eisenbahngeschichte.

Er ist somit aus geschichtlichen, technischen und städtebaulichen Gründen gemäß § 2 Abs. 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz als Sachgesamtheit in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, städtebaulichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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