Südansicht 2003 (Foto: Nikolaus Heiss)
Südansicht historisch 1994 (Foto: Nikolaus Heiss)
Luftaufnahme von Norden (Foto: Nikolaus Heiss)
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Darmstadt, Stadt
Darmstadt
Gewerbegebiet Nord
  • Carl-Schenck-Ring
Spitzbunker
Flur: 14
Flurstück: 189

Auf dem Gelände des ehemaligen Bundesbahnausbesserungswerkes, das 1873 gegründet wurde, entstanden vor 1939 zwei zuckerhutartige Fliegerabwehrunterstände, die einigen hundert Bahnbediensteten Schutz bieten sollten

Die Spitzbunker Bauart Winkel wurden von dem Duisburger Konstrukteur Leo Winkel entwickelt und in verschiedenen Varianten deutschlandweit in rund 200 Exemplaren errichtet. Ihre Besonderheiten sind eine sehr geringe Grundfläche und eine spitz zulaufende hohe Form, um den Bomben eine möglichst kleine Angriffsfläche zu bieten, sowie 1,90 Meter dicke Außenwände aus Stahlbeton, an denen die auftreffenden Bomben abprallen sollten, um erst am Boden zu explodieren.

Die kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs erbauten Spitzbunker mit ihren weit über dem Boden liegenden, höhenmäßig versetzten Eingängen, die über Holztreppen zu erreichen waren, boten jeweils rund 500 Personen Schutz. Dies lässt sich noch heute an den im Inneren erhaltenen Sitzbänken mit Nummerierung ablesen. Jeder Bahnangestellte bekam eine Nummer zugewiesen, die ihm Turm, Geschoss und Sitzplatz vorgab. Der Innenraum der Bunker ist in Form einer sich über 11 Etagen nach oben hin verjüngenden Wendeltreppe gebaut. Die Bänke sind auf der Treppe befestigt. Im "Treppenauge" befinden sich übereinander gebaut eine mehrere Toiletten in einem einfachen Holzverschlag. An den weißen Betonwänden gibt es Lüftungsschächte, die bei Giftgasalarm durch Hebel in der Wand geschlossen werden konnten.

Mit dieser authentischen Einrichtung, den Beschriftungen auf den Wänden und den erhaltenen Lüftungsöffnungen, vermitteln die Bunker noch heute auf eindringliche Weise die existenzielle Angst, die Menschen bei einem Luftangriff haben erleiden müssen..

Überall in Deutschland wurden ähnliche Spitzbunker errichtet, die zum Teil bis heute erhalten sind. Sie sind Zeugnisse der Geschichte und der Kriegstechnik. Sie stehen als Mahnmal gegen die Zerstörung und Schrecken des Krieges aus technischen und geschichtlichen unter Denkmalschutz.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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