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Ab 1963 entstand auf der Lichtwiese der neue Campus "Hochschule auf der grünen Wiese". 1964 wurde der Bebauungsplan für das Gelände entwickelt und 1969 das Gebäude der Architekturfakultät als erstes Institut realisiert. Die Planung des Bauwerks oblag dem staatlichen Hochschulbauamt, das im Auftrag der Hessischen Staatsbauverwaltung ein Beton-Fertigteil-System entwickelte, das große Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten bot sowie ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit im Bauen garantieren sollte. Dieses sogenannte Darmstädter Bausystem wurde aus dem "Marburger System" von 1961 entwickelt.
"Bei dem Fachbereichsgebäude für die Architektur handelt es sich um den Gebäudetyp des stapelbaren Geschossbaus mit einem überdachten Atrium. Gemäß des 'Darmstädter Bausystems' besteht das statische Grundgerüst aus einem Stahlbetonskelett, das sich in seiner Stützenweite nach dem für die Fachbereichsbauten der Lichtwiese verbindlichen Grundmaß richtet. Das Stahlbetonskelett baut sich im wesentlichen aus nur vier unterschiedlichen Teilen auf: aus Kassette, Unterzug, Stütze und Fassadenelement. Die Treppenhäuser und die Aufzugschächte aus Ortbeton versteifen das Gebäude und stabilisieren es gegenüber Windbelastung.
Das überdachte Atrium (die sogenannte 'Kuhle') markiert die geometrische Mitte des Gebäudes, um die sich die Galerien der fünf Stockwerke herumziehen. Damit erhält jedes der Stockwerke eine ähnliche Gliederung: in den Ecken befinden sich die Räume für die einzelnen Fachgebiete, dazwischen die Arbeitsräume für die Studenten.
In den Fachgebieten wird der Grundsatz der flexiblen Raumeinteilung umgesetzt: Hier sind nur die Begrenzungswände aus Kalksandsteinen gemauert, die gesamte Binnengliederung jedoch wird von nichttragenden Trennwänden aus vorgefertigten Elementen erzeugt. Die Möglichkeit der variablen Raumeinteilung wird noch heute häufig genutzt."[1]
Der rechteckige Gebäudekomplex von 70 auf 120 Meter wird von einem eingeschossigen Flachdachbau gerahmt, der Zugänge, Durchgänge und großzügig verglaste Büroräume enthält. Im östlichen Teil befinden sich zwei Hörsäle, wobei der größere mit ansteigendem Gestühl das Flachdach überragt, genauso wie die ehemalige Bibliothekshalle (hier war ab den 1970er Jahren als Überganglösung bis 2013 die Bibliothek als Zweigstelle der Universitäts- und Landesbibliothek untergebracht. Im Westen erhebt sich das sechsgeschossige, kubische Hauptgebäude mit den Lehrstühlen, Seminarräumen und Arbeitssälen. Den Mittelpunkt des Atriumbaus bildet ein zentraler Lichthof. Die mit glatten hellgrauen Betonplatten geschlossen wirkenden Fassaden sind durch dunkle horizontale, umlaufende Fensterbänder gegliedert.
Der Gebäudekomplex lässt sich wegen der Sichtbarkeit des Baumaterials Beton und der Ehrlichkeit der Konstruktion der Architekturhaltung des "Brutalismus" zuordnen. Es liegen aber auch teilweise Entwurfsprinzipien aus den "fünf Punkten einer neuen Architektur" zugrunde, die Le Corbusier 1926 als Konsequenz der Möglichkeiten des Bauens mit dem Baustoff Stahlbeton formulierte. So scheinen die vier Obergeschosse des Hauptgebäudes auf Stützen zu stehen und lösen sich so optisch vom Boden ab. Das Stützensystem ermöglicht einen freien veränderbaren Grundriss, und die Betonkonstruktion macht die langen Fensterbänder möglich.
Das Gebäude der Architekturfakultät steht aus künstlerischen und technischen Gründen unter Denkmalschutz.
[1] TU Darmstadt, Fachbereich Architektur, URL: https://www.architektur.tu-darmstadt.de/fachbereich_architektur/ueber_uns/geschichte_2/fakultaetsgebaeude_2/index.de.jsp
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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