Luftaufnahme von Süden (Foto: Nikolaus Heiss)
Garten (Foto: Nikolaus Heiss)
Garten (Foto: Nikolaus Heiss)
Gärtnerhäuschen (Foto: Nikolaus Heiss)
Im Gewächshaus (Foto: Nikolaus Heiss)
Breslauer Platz Tor Botanischer Garten
Breslauer Platz Tor Botanischer Garten
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Darmstadt, Stadt
Darmstadt
Woogsviertel
  • Am Botanischen Garten
  • Schnittspahnstraße 5
  • Schnittspahnstraße
  • Roßdörfer Straße
  • Gundolfstraße 46
  • Gundolfstraße
  • Darmbach
Botanischer Garten
Flur: 9
Flurstück: 1/4, 20/10, 20/12, 2/2, 393, 395/2, 395/3, 397/1, 437/1, 5/3

Der Botanische Garten in der Schnittspahnstraße wurde 1874 angelegt.

"Die Geschichte des Botanischen Gartens in Darmstadt beginnt im Jahr 1814. Zu dieser Zeit wurde der Schlossgraben des Darmstädter Schlosses mit dem Wasser des Darmbachs und dieser aus den Abwässern der benachbarten Altstadt gespeist, was in den Sommermonaten einen unerträglichen Gestank verbreitete. Johannes Hess (1786–1837), ein auch an der Botanik interessierter großherzoglicher Baurat, schlug deshalb eine Trockenlegung und die Gründung eines botanischen Gartens auf dem neu gewonnenen Gelände vor. Am 17. Juni 1814 stimmte der Großherzog den Plänen von Hess zu, dieses Datum kann als Gründungsdatum angesehen werden.

In der wissenschaftlich geplanten Anlage wurden in erster Linie einheimische Pflanzen – vorrangig krautige Vertreter – kultiviert. Mit der gärtnerischen Pflege war zunächst der Hofgärtner Johann August Schnittspahn (1763–1842) betraut. Schon bald erwies sich die Anlage als völlig unzureichend, und so verlegte man sie 1829/30 in das Herrschaftliche Bosquett, den heutigen Herrngarten, wo der botanische Garten bis 1838 verblieb. Unter der gärtnerischen Leitung von Johann August Schnittspahn und seinem Sohn Gottfried (1790–1845) entstand in Zusammenarbeit mit Hess eine neue Anlage, die 1831 offiziell eröffnet wurde.

Im Jahre 1830 wurde Georg Friedrich Schnittspahn (1810–1865); nach ihm auch der Name der Straße am heutigen botanischen Garten), ein jüngerer Bruder Gottfrieds, zum Garteninspektor ernannt. Er war der erste Direktor des Gartens (ab 1855) und gleichzeitig Lehrer an der höheren Gewerbeschule, dem Vorläufer der heutigen Technischen Universität Darmstadt.

Nach einer erneuten Verlegung befand sich der Garten bis 1848 in der Gegend des heutigen Mercksplatzes. Wieder folgte ein Umzug: In den Jahren 1849 bis 1863 lag er in der Gegend des Wilhelminenplatzes. In dieser Anlage gab es zwei Gewächshäuser, die es erstmals erlaubten, Warmhauspflanzen zu kultivieren. Dieser Garten musste 1864/65 dem Bau des Neuen Palais weichen. Seine neue Bleibe war ein ein Hektar großes Pachtgelände im Meiereipark an der Frankfurter Straße, das sich schnell als zu klein erwies.

Auf Staatskosten konnte das Grundstück der Achensmühle (benannt nach einem Kanzleirat aus Darmstadt) östlich des Woogs an der Roßdörfer Straße erworben werden; für Gelände und Verlegung 1874 wurden 35.700 Gulden aufgewendet.

Erster Direktor des neuen Gartens und Professor an der Technischen Hochschule auf dem Gebiet der Mikroskopie, der Zellen- und Gewebelehre war Leopold Dippel, dessen Interesse auch der Dendrologie galt. Im Laufe der Jahre trug er, zusammen mit dem gärtnerischen Leiter Peter Schmidt eine heute noch bedeutsame Sammlung ausländischer Gehölze zusammen. Am 1. April 1897 wurde der Garten der Technischen Hochschule Darmstadt angegliedert.Nach Schmidts Tod im Jahre 1888 wurde Joseph Anton Purpus (1860–1932) zum Garteninspektor ernannt. Durch ihn und seinen Bruder Carl Anton, einen berühmten Reisenden und Sammler, gelangte eine Vielzahl neuer Pflanzen in den Garten. Die Reihe der Garteninspektoren und -leiter setzte 1926 Friedrich Wilhelm Kesselring (1876–1966), ein bescheidener Mann mit umfassenden Pflanzenkenntnissen und tiefer Frömmigkeit, fort. Nach seiner Pensionierung 1947 übernahm der weit über Darmstadt hinaus bekannte Dendrologe Franz Börner (1897–1975) das Amt. Von 1965 bis 1992 leitete Achim Ritter mit großem persönlichem Einsatz den Botanischen Garten." [1]

Im Garten steht ein heute noch genutztes eingeschossiges Gärtnerhäuschen in traditionell-heimatlicher Bauweise. Es ist ein Mauerwerksbau auf hohem, sichtbar gelassenen Bruchsteinsockel mit verputzten Wänden. Das steile Krüppelwalmdach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Die dreifach gekuppelten gesprossten Holzfenster haben eine kräftige, seitlich unterbrochene Rahmung aus Sandstein. Der Zugang erfolgt über einen pultdachgedeckten Vorbau an der Stirnseite, über dem ein doppelt gekuppeltes Fenster in Fachwerkrahmung den Spitzboden belichtet.

Tor Botanischer Garten

Das kunstvoll geschmiedete Tor gehört zu einem Seiteneingang des Botanischen Gartens. Das Tor stammt aus der Zeit um 1900. Stilistisch gehört es zur Architektur des Historismus. Typisch ist die schlichte Grundform des Tores mit vertikalen Gitterstäben und Kreuzbändern im unteren Teil. Reich verziert hingegen ist der umlaufende Rahmen mit dem bekrönenden Schriftband.

Ehemalige Straßenbrücke

Die alte Straßenbrücke ist als einjochige Brücke aus Sandstein konstruiert. Auch die Geländer sind aus Sandsteinquadern solide gemauert. Die kleine Brücke, die den Darmbach überspannt, wurde früher als Hauptverbindungsbrücke nach Roßdorf genutzt. Heute dient sie noch dem Fußgängerverkehr.

Der Botanische Garten bildet zusammen mit dem Gärtnerhäuschen eine Sachgesamtheit aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen.

[1] Homepage der Technischen Universität Darmstadt, Fachbereich Biologie, Botanischer Garten, Geschichte: www.bio.tu-darmstadt.de/botanischergarten/geschichte_bg/geschichte.de.jsp


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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