Havelstraße 9 (Foto: Nikolaus Heiss)
Havelstraße 5 (Foto: Nikolaus Heiss)
Schöfferstraße 2 (Foto: Nikolaus Heiss)
Havelstraße 7 (Foto: Nikolaus Heiss)
Luftaufnahme von Norden (Foto: Nikolaus Heiss)
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Darmstadt, Stadt
Darmstadt
Gewerbegebiet West
  • Havelstraße, Schöfferstraße, Spreestraße
Graphisches Viertel

Havelstraße 5, 7, 7A, 9, 11, 13, 16, 26

Spreestraße 3, 3A, 5, 7

Schöfferstraße 2

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Darmstadt seine Hauptstadtfunktion. Auf der Suche nach einer neuen Identität konzentrierte sie sich auf die Stärkung der Kultur und empfahl sich als Wirtschaftsstandort für „rauchlose Industrie“. Während die Wiederaufbaupläne für die Innenstadt an vorhandene Strukturen anknüpften, stand im Westen der Stadt auf ehemaligem militärischem Gelände ein freies Feld zur Verfügung. Dort entwickelte die Stadt ab 1947 mit Hilfe der Wiederaufbau GmbH unter der Leitung des Architekten Kurt Jahn einen Gewerbepark, in dem sich bis in die 1960er Jahre vor allem Verlage und Druckereien niederließen. Die überwiegende Nutzung trug dem Quartier den Namen „Graphisches Viertel“ ein.

Die städtebauliche Anlage wurde im Geist der internationalen Charta von Athen entworfen, in der 1933 die räumliche Trennung von Wohnen, Freizeit, Arbeiten und Verkehr zum Leitbild erhoben wurde. Die locker eingestreuten Bauwerke innerhalb einer stark durchgrünten Landschaft basieren ebenfalls auf den Idealen des Städtebaus der 1920er und 1930er Jahre. Die Gebäude, meist von Kurt Jahn selbst entworfen, weisen eine für das neue Bauen nach dem Zweiten Weltkrieg typische additive Bauweise auf. Einfache stereometrische Formen, in der Regel Quader, sind zu skulptural wirkenden Bauwerken komponiert. Verschieden hohe, vertikale und horizontal gelagerte Bauglieder bilden markante Gebäudekomplexe. Lochfassaden, großflächige Verglasungen, vertikale Lamellenstrukturen und Flachdächer mit weit auskragenden Dachrändern bilden die architektonischen Gestaltungsmittel. Die Oberflächen sind heller Putz, gestrichener Beton, Kleinmosaik oder gelber Klinker. Die Eingangsbereiche führen in großzügige Foyers.

In den Randbereichen an der Berliner Allee und am Birkenweg hat sich in den letzten Jahren, dem Investitionsdruck folgend, der Charakter des Gebiets wesentlich verändert, so dass von der ursprünglichen Anlage nichts mehr zu spüren ist. Der parkartige Charakter, der durch die großen begrünten Abstandsflächen erzeugt wird, zeigt sich heute lediglich noch im mittleren Bereich um die Havel- und Spreestraße. Um die außergewöhnliche, damals zukunftsweisende Wiederaufbauleistung Darmstadts im Westen der Stadt zu bewahren, ist der nahezu unverfälscht erhaltene Bereich als Gesamtanlage ausgewiesen, an deren Erhaltung ein künstlerisches und geschichtliches Interesse besteht.

Dieser Teil des "Graphischen Viertels" ist aus geschichtlichen Gründen denkmalgeschützt.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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