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An der Stadtkirche 5, 6
Karlstraße 1, 3
Kirchstraße 1
Ludwigsplatz 8A
Schulstraße 1-16, 18
Nach dem großen Luftangriff auf Darmstadt am 11. September 1944 war Darmstadts Innenstadt weitestgehend zerstört. In Erwartung kommender Zerstörung entstanden schon während des Krieges Wiederaufbaupläne für einzelne Bauten und Bereiche. Bereits im Mai 1945, kurz nach Kriegsende, wurde von Oberbürgermeister Ludwig Metzger eine Wiederaufbaukommission gebildet, deren Leitung Professor Karl Gruber für zwei Jahre übernahm. Der Architekt, Stadtplaner, Denkmalpfleger und Architekturhistoriker war bekannt für seine städtebaulichen Vorstellungen, die sich an den Ideen eines künstlerischen Städtebaus Camillo Sittes orientierten und sich im Gegensatz zur Strenge gründerzeitlicher Stadtanlagen die Unregelmäßigkeit mittelalterlicher Städte als Vorbild nahmen. In diesem Sinne bewertete er das in Jahrhunderten gewachsene Stadtbild der ehemaligen Residenzstadt Darmstadt und knüpfte mit seinen Wiederaufbauplänen an vorhandene Strukturen an. Die weitgehende Beibehaltung des alten Stadtgrundrisses der Innenstadt, bei Berücksichtigung moderner Anforderungen an den Verkehr, führte in einigen Straßen zu der typischen Arkadenlösung, so auch in der Schulstraße, die trotz der Führung der Straßenbahn nicht verbreitert werden musste.
Eine städtebauliche Besonderheit des Darmstädter Wiederaufbaus bilden Ladenpassagen als Verbindungswege zwischen Straßen und Plätzen. Durch sie werden Wege verkürzt und eine differenziertere Einkaufslandschaft ermöglicht. Eine solche Passage führt zwischen den Gebäuden Schulstraße 14 und 16 zum Platz An der Stadtkirche.
Die Schulstraße wird geprägt durch eine regelmäßige Anordnung profilgleicher Stadthäuser mit erdgeschossiger großzügig verglaster Geschäftszone – auf der Nordseite unter Kolonnaden-, darüber befindlicher zweier Normalgeschosse für Wohnungen mit traditioneller Lochfassade und einer durchgehenden Satteldachzone mit kleinen Gaupen in fast noch unveränderter gleichförmiger Aufreihung. Unterbrochen wird die Regelmäßigkeit der Gebäudezeilen lediglich durch zwei erhöhte Eckgebäude am Ostende der Straße, die dort den Eingang zur Straße städtebaulich betonen. Die Bebauung aus den 1950er Jahren basiert auf dem Wiederaufbauplan der Stadtmitte von 1946 und wurde als einer der wenigen Stadtbereiche Gruber´scher Planung in seinen wesentlichen Teilen so umgesetzt.
Im Gegensatz zu anderen Straßen der Innenstadt, die wegen des Investitionsdrucks durch bauliche Veränderungen und Werbeanlagen über Jahrzehnte eine sehr starke Überformung erfuhren und dadurch ihr ursprüngliches Gesicht verloren haben, konnte die Schulstraße wegen der Innenstadtrandlage ihr ursprüngliches Erscheinungsbild nahezu unverfälscht bewahren. Sie ist somit eines der wenigen erhaltenen Dokumente aus den frühen Jahren des Wiederaufbaus der Darmstädter Innenstadt.
Die Gesamtanlage steht aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen unter Denkmalschutz.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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