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Unterhalb der Alexander- und Dieburger Straße befand sich in bis zu 8 Metern Tiefe ein Tunnel, der ursprünglich vom Schloss bis zum Heiligen Kreuzberg verlaufen sein soll. Erhalten und zugänglich ist ein Teilstück des sogenannten Brauertunnels zwischen der Stiftstraße bis zum Einschnitt der Odenwaldbahn in einer Länge von knapp 600 Meter. Der durchschnittlich mannshohe und -breite Gang wurde in der Art eines Stollens in den Granit geschlagen und gesprengt. Seine Bauzeit und sein ursprünglicher Verwendungszweck sind nicht sicher bekannt, da keine schriftlichen oder zeichnerischen Quellen existieren. Vermutet wird auf Grund von Bearbeitungsspuren durch Sprengen mit Schwarzpulver eine Bauzeit im 17. Jahrhundert und eine Nutzung als Wassertunnel zur Verbesserung der Versorgung Darmstadts mit Wasser aus östlich gelegenen Bachläufen, wie dem Molkenbrunnenbach[1].
Im frühen 19. Jahrhundert, als zwölf Darmstädter Brauereien damit begannen, sich in die weichen Felsen der Mathildenhöhe einzugraben, um hier ihr Bier in ungefähr einhundert Kellergewölben beidseitig der Dieburger Straße zu kühlen und zu lagern, wurde der Tunnel genutzt, um das Schmelzwasser des für die Kühlung verwendeten Eises abzuführen. Dafür verlegten die Brauer auf die Sohle des Tunnels ein Abwasserrohr aus Gusseisen.
Der Tunnel und die wenigen Kelleranlagen, die noch erhalten sind, stehen heute aus geschichtlichen und technischen Gründen unter Denkmalschutz.
[1] Henschel, Horst-Volker/Kempe, Stephan: Darmstadts "Unterwelt". Darmstadt 2007, S.51
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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