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Heinz Kappler war der Architekt, der für die "Hessische gemeinnützige Aktiengesellschaft für kleine Wohnungen" (HEGEMAG) die Gebäudegruppe Roßdörfer Straße 56-64 mit rund 50 Sozialbauwohnungen entwarf. Die 1954 fertiggestellten Häuser umschließen mit ihren zwei Flügeln eine große Grünfläche mit Rasen, Büschen und Bäumen, die der Erhöhung der Wohnqualität dient, aber genauso ihre Wirkung zum öffentlichen Straßenraum hin entwickelt.
Die beiden vier- und dreigeschossigen Wohnhäuser weisen eine rhythmische Fassadengliederung mit vertikalen Achsen, gebildet aus Loggien mit vorgelagerten Balkonen, mit in die Fläche eingeschnittenen gleichgroßen Fensteröffnungen und einer Reihung kleiner Mezzaninfenster des Dachbodens unter dem weit überstehenden Dach auf. Die an der klassischen Moderne orientierte Gestaltung wird unterstützt durch das sehr flach geneigte Dach, das nach außen nicht in Erscheinung tritt und so die optische Wirkung eines Flachdachs vermittelt.
In der Mitte der Gartenanlage steht seit 1954 eine knapp drei Meter hohe weibliche Skulptur (die dem Grundstück Beckstraße 74 adressmäßig zugeordnet ist, aber zum Ensemble Roßdörfer Straße gehört). Die Inschrift am Sockel 11.9.1944-11.9.1954 der von Well Habicht (1884-1966) geschaffenen „Symbolfigur für den Wiederaufbau“ verweist auf das zehnjährige Jubiläum nach der nahezu vollständigen Zerstörung der Darmstädter Innenstadt und einige seiner Randgebiete im Zweiten Weltkrieg.
Die von der Bauverein AG in den 1950er Jahren in Auftrag gegebene überlebensgroße Figur aus Gussstein steht heroisch als weiblicher Genius des Wiederaufbaus auf der Grünfläche vor dem über Eck gestellten Wohnblock. Der Blick ist nach vorne gerichtet, die glatten kinnlangen Haare rahmen das Gesicht, eine schlichte Ernsthaftigkeit geht von dieser Figur aus. Der massive Körper wird von einem ärmellosen, bis über die Knöchel reichenden Kleid umhüllt, das auch die bloßen Füße halb verdeckt. Die Beine leicht gespreizt, das rechte Bein auf ein flaches steinernes Podest gestützt, steht die Figur fest im Kontrapost. Die durch den leichten Schritt nach vorne entstandenen, nur angedeuteten Gewandfalten brechen den in sich geschlossen wirkenden Körper der Plastik nicht auf, die einfache Formensprache vermeidet jede gestische Theatralik. Das einheitlich graue Material mit seiner groben porösen Oberfläche betont diesen Eindruck des proletarisch Soliden.
Das Denkmal steht auf einem aus unterschiedlich großen Steinquadern gebildete Sockel, der aus Trümmerstücken zusammengesetzt wurde. Auf seinen Sichtflächen sind teils Bruchkanten, teils glatt gearbeitete Oberflächen zu erkennen, zwei der Steinblöcke weisen Gesimskanten auf.
Diese Freiplastik ist ein für die Zeit des Wiederaufbaus typisches Beispiel der „Kunst am Bau“, die nicht nur künstlerisch gestaltetes Schmuckwerk sein, sondern vielmehr sichtbar einen räumlich und inhaltlich prägenden Bestandteil des Bauwerks darstellen sollte.
Das Ensemble steht als typisches Beispiel für den Wiederaufbau der 1950er Jahre inklusive seiner Freiraumgestaltung und Skulptur aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen unter Schutz.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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