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Schulkomplex, bestehend aus Verwaltungsbau, Unterrichtsbauten (u.a. in Pavillonbauweise), Turnhalle, Hausmeister-Bungalow, Schulhof und Freiflächen.
Das erst 1959 zur Stadt erhobene Heusenstamm wuchs in der Nachkriegszeit rasant und verstärkte so den seit Kriegsende bestehenden Schulraummangel. 1961 verpflichtete man den seit 1960 mit der Planung einer Wohnstadt am westlichen Stadtrand beauftragten Architekten und Stadtplaner Ernst May mit dem Bau einer neuen Volksschule. May, der in den 1930er Jahren als Siedlungsdezernent der Stadt Frankfurt am Main tätig war, gehört zu den einflussreichsten Architekten des "Neuen Bauens". Mit seinem Gesamtwerk zählt der bis zu seinem Tod 1970 aktive May außerdem zu den bedeutendsten deutschen Entwerfern seiner Zeit.
1963 begannen die Bauarbeiten für die Adolf-Reichwein-Schule, 1964 wurde der Grundstein gelegt. Bereits 1965 bezogen erste Schulklassen den Baukomplex; die offizielle Eröffnung fand am 20. Mai 1967 statt.
Die Adolf-Reichwein-Schule ist der einzige Schulbau Ernst Mays aus der Nachkriegszeit, der ein- und zweigeschossige Klassenräume in Pavillonbauweise bzw. als Schustertyp (1928 von Franz Schuster entworfener Bautyp, der eine besonders effiziente Erschließung von Unterrichts- und Fachräumen gewährleistet) miteinander kombiniert. Die Anlage ist weitgehend unverändert und in seltener Vollständigkeit erhalten. In einer städtebaulich wirkungsvollen Grundrissfigur wurden die einzelnen Bauten kreuzförmig um ein zentrales dreigeschossiges Hauptgebäude herum angelegt. Das Gebäude ist als zweibündige Anlage konzipiert und endet über einem Mitteltrakt mit gegenläufig zusammengefügten Pultdächern. Im Südwesten begleitet ein Hausmeister-Bungalow den Haupteingang. Nordwestlich erschließt ein Laubengang wechselseitig sechs eingeschossige und beidseitig belichtete Pavillons. Diese erhielten gelb geflieste Vorräume und ein Pultdach als Abschluss. Die entstandenen Freiräume zwischen den Pavillons können für den Freiluftunterricht genutzt werden. Ein weiterer Laubengang im Nordosten führt zu den zweigeschossig angelegten Klassentrakten. Die als Schustertypen angelegten Klassenräume sind über zwischengeschaltete Treppenhäuser erreichbar und können so zweiseitig belichtet werden. Rückwärtig sind die Treppenhäuser aus der Fassadenflucht herausgezogen und durch eine markante Freistellung der unteren Treppenläufe regelrecht inszeniert. Im Westen sind acht, im Osten 16 Klassen zusammengeschaltet. Über einen u-förmig angelegten Laubengang, der zugleich den Schulhof umgreift, sind alle Klassenräume trockenen Fußes erreichbar.
Östlich des Hauptgebäudes liegt die Turnhalle mit ihren vorgelagerten eingeschossigen Umkleide- und Lagerräumen. Ihr auffälliges Grabendach zeigt sich auch im Innern.
Viel Sorgfalt verwendete man auf die Auswahl der Baumaterialien. Während die östlichen und westlichen Fassaden vornehmlich der Belichtung dienen, erhielten die Nord- und Südseiten rote Backsteinwände. In den Innenräumen wurde gelber Backstein im lockeren Wechsel mit braun glasierten Backsteinen als Sichtmauerwerk verwendet. Die braungrauen Terrazzofliesen der Fußböden kontrastieren mit den schwarzen Terrazzostufen der Treppenaufgänge.
Der Schulkomplex ist aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen Kulturdenkmal gem. § 2 Abs. 1 HDSchG.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
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