Markt 22, Ansicht von Osten, Zustand November 2022 (Foto: Sonja Bonin, LfD)
Markt 22, Hofseite, Zustand März 2022 (Foto: Sonja Bonin, LfD)
Markt 22, Haustür mit Oberlicht, Zustand November 2022 (Foto: Sonja Bonin, LfD)
Markt 22, Kapelle mit Ausmalung, Zustand nach Freilegung 2017 (Foto: Dagmar Söder, LfD)
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Rheingau-Taunus-Kreis
Rüdesheim
  • Markt 22
Wohnhaus mit Kapelle
Flur: 19
Flurstück: 100/2

Das rückwärtige, im Hof gelegene, zweigeschossige Gebäude des Klunkhardshofes (siehe Markt 23) entstand im Hauptteil vermutlich gemeinsam mit dem Vorderhaus Ende des 18. Jahrhunderts. Das Haus steht im engen Zusammenhang mit der Geschichte der Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi, auch Dernbacher Schwestern genannt, nach ihrem Gründungsort im Westerwald im Jahre 1851. Die Ordensgemeinschaft gründete rasch zahlreiche Filialen in Deutschland, Europa und sogar Nordamerika. Bereits 1856 kamen Schwestern zur Krankenpflege nach Rüdesheim. 1876 vermachte das Ehepaar Reichert das Haus Markt 22 an die katholische Kirchengemeinde, die es den Schwestern zur Einrichtung einer ambulanten Pflegestation überließ. In Folge wurde das Gebäude mit einem polygonal geschlossenen Kapellenanbau nach Westen erweitert. Das Haupthaus erhielt einen kleinen Dachreiter mit Glocke. Im Gegensatz zum schlichten Äußeren wurde die Kapelle im Innern aufwendig farbig ausgemalt. 1963 oder 1965 (Jahresangabe in den Quellen unterschiedlich) wurde der Konvent in Rüdesheim aufgelöst und das Gebäude geräumt. 1974 wurde es zur Seniorentagesstätte umgebaut und durch Anbauten an der Südseite erweitert. Im Zuge dieser Maßnahme zog man in der Kapelle eine Zwischendecke ein und überdeckte die Malereien. Im Laufe der Zeit gerieten sie in Vergessenheit. Erst eine Renovierung im Jahr 2017 führte zur Entdeckung und Freilegung der Malereien oberhalb der Zwischendecke. Die unteren Wandbereiche sind weiterhin weiß gefasst und es ist zu vermuten, dass die Bemalung darunter erhalten sein könnte. Das originale Kreuz konnte im Chor installiert und die Kapelle wieder für Gottesdienste genutzt werden.

Das verputzte, schiefergedeckte Gebäude ist dreigeteilt: im Osten der mit einem Walmdach gedeckte Hausteil, daran anschließend die im Dachbereich erhöhte Mittelzone mit Giebelbrandwänden und Glockendachreiter, die möglicherweise bereits vor dem Ende des 18. Jahrhunderts entstand. Den westlichen Abschluss bildet der Kapellenanbau und ein eingeschossiger Wirtschaftsbau in Fachwerk. Zusammengefasst wird der Bau durch die Sandsteintür- und -fenstergewände und das durchgehende, profilierte Traufgesims. Im Dachgeschoss Sattelgauben und später eingefügte Dachflächenfenster und Luken. Von der historischen Ausstattung sind neben der Kapellenausmalung Treppe und Türen aus dem 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert erhalten, beispielsweise die biedermeierliche Haustüre mit Oberlicht in der Ostwand.

Das Gebäude ist Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen. Nebengebäude und spätere Anbauten sind Teile der Gesamtanlage Altstadt.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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