Hauptgebäude zum Hof hin (Foto: T. M. Wolf, LfDH)
Seitenansicht zur Grebenstraße (Foto: T. M. Wolf, LfDH)
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Kassel, Landkreis
Fuldatal
Ihringshausen
  • Grebenstraße
ehem. Fabrik Firma Hahn
Flur: 4
Flurstück: 27/7, 35/2

Nördlich des historischen Ortskerns von Ihringshausen auf der Eichhecke wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in ortsbeherrschender Lage die neuen Fabrikanlagen für die Firma „Arwed & Richard Hahn“ errichtet. Dieses 1870 in Kassel gegründete Unternehmen der optischen Industrie stellte damals Vermessungsinstrumente für zivile und militärische Zwecke her. Die neue Farbik wurde 1909 in Betrieb genommen und die Firma zur „Actiengesellschaft Hahn für Optik und Mechanik, Ihringshausen/Cassel“ umgebildet, die 1910 in eine Interessengemeinschaft mit der „Optischen Anstalt C. P. Goerz“ aus Berlin eintrat. Gleichzeitig verließ die Familie Hahn das Unternehmen. Nach 1918 wurde die Produktion auf zivile Produkte beschränkt. Neben optischen Geräten wurden auch die 1924 patentierten, von dem in der Firma tätigen Erfinder Sylvester Wöhrle entwickelten Profilzylinderschlösser produziert. Mit der Eingliederung der Hahn AG in den 1926 gegründeten Großkonzern „Zeiss-Ikon AG“ 1927 wurde die Fabrik in Ihringshausen stillgelegt. Sie diente fortan zu Herstellung von Segelflugzeugen, ab 1933 als Wehrkreissanitätspark IX und nach 1945 einem Pelzveredelungsunternehmen. Es folgte eine Phase von Abbrüchen verbunden mit der Dekontamination des Geländes. Heute sind mehrere Gewerbebetriebe auf dem Gelände ansässig. Teile der Fabrik stehen leer.

Ein historisches Firmenemblem der Firma Hahn aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zeigt die Fabrikanlage in Ihringshausen, die damals aus einem Komplex von mehrgeschossigen Fabrikbauten und flachen Sheddachhallen bestand und über zwei Schornsteine verfügte. Die heute noch erhaltenen Fabrikbauten bestehen in dem dreigeschossigen Hauptgebäude über L-förmigem Grundriss mit Pilastergliederung aus Backstein und großen Fensteröffnungen, das von einem Mansardgeschoss mit steiler Biberschwanzverkleidung abgeschlossen wird. Die siebenachsige Südfassade des noch erhaltenen Gebäudeteils ist durch ein zweiachsiges Zwerchhaus mit flachem Dreiecksgiebel im Verhältnis von 2-2-3-Fenstern untergliedert. Zur Ostseite weist der Bau eine Untergliederung durch breite pavillonartige Risalite auf. Zum Grebenweg schließt sich eine Baugruppe aus zwei Gebäuden an. Diese bestehen aus dem ehem. Verwaltungsgebäude mit Mansarddach und einem Gebäude, dessen Südfassade durch einen Vorbau über halbrundem Grundriss betont wird. Als Gelenk zu den ehemals nördlich anschließenden Fabrikhallen fungiert ein turmartiger Bau, der früher ein steiles Zeltdach besaß. Am Grebenweg besteht am unteren Ende des alten Fabrikgrundstücks zudem noch das historische Trafohaus, ein pavillonartiges Kleingebäude, in dessen gestuftes Walmdach die Lüftung für die Transformatoren integriert ist.

Die bestehende Fabrikanlage zeigt trotz der erfolgten Veränderungen und Abbrüche eindrücklich den Aufbau eines optischen Industriebetriebes und ist zudem Zeugnis der reichen Wirtschaftsgeschichte des Kasseler Raumes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die mit dem Unternehmen verbundenen technischen Innovationen im Bereich der Optik und auch der Schließtechnik wirken bis heute fort.

Die erhaltenen ehem. Produktionsgebäude und das Trafohaus der Firma Hahn sind daher als Sachgesamtheit Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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