Sollberg
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Werra-Meißner-Kreis
Ringgau
Lüderbach
  • Sollberg
ehem. Beobachtungsturm am US-Army Checkpoint India
Flur: 13
Flurstück: 8/1

"Point India“ ist einer von ehemals insgesamt zwölf Beobachtungsstützpunkten, die von der U.S. Army nach Ende des Zweiten Weltkrieges zur Sicherung der innerdeutschen Grenze eingerichtet wurden. In Hessen entstanden, zunächst in Zusammenarbeit mit der hessischen Grenzpolizei, später durch Unterstützung von Bundesgrenzschutz und Zoll vier dieser ‚Observation Points‘: ‚Point Alpha‘ auf dem Rasdorfer Berg südöstlich von Grüsselbach, ‚Point Romeo‘ bei Bosserode (Wildeck), ‚Point Oscar‘ bei Phlippsthal (Werra) und ‚Point India‘ bei Lüderbach. Bis Mai 1972 war das 14. Panzeraufklärungsregiment auf den ‚Observation Points‘ in Hessen stationiert, danach wurde es vom sog. ‚Blackhorse‘, dem 11. Panzeraufklärungsregiment, abgelöst, das im Ernstfall eine Invasion der Truppen des Warschauer Paktes frühzeitig ausmachen sollte. Die Beobachtungsstützpunkte waren alle ähnlich angelegt. Jeden Monat wechselten sich im Durchschnitt 30 bis 60 Soldaten auf einem ‚OP‘ ab. Im Extremfall konnten bis zu 200 Soldaten aufgenommen werden. In der Regel gab es drei Baracken für unterschiedliche Nutzungs- und Funktionsansprüche des Lagers. Unterkunftsräume mit vier bis acht Soldaten Pro Raum fand man in Baracke A, Kommandozentrale, Kantine und den Waffenraum in Baracke B. Baracke C war weitestgehend für Freizeitaktivitäten (mit Aufenthaltsraum, TV/Video, Sport- und Fitnessbereich und Werkstatt) ausgestattet. Das Leben auf engstem Raum war straff organisiert und es herrschte ständige Alarmbereitschaft. Ein wichtiger Aspekt in der Funktion dieser Beobachtungsstützpunkte lag in der „Feindberührung“ – in diesem Fall durch Blickkontakt vom Überwachungsturm aus – den die hier stationierten Soldaten des US-Militär hatten und sich somit der Tragweite und Bedeutung ihres Auftrages bewusst werden sollten.

Während die Anlagen ‚Romeo‘ und ‚Oscar‘ heute vollständig abgebrochen sind, nimmt der am besten erhaltene – und als Sachgesamtheit bereits denkmalgeschützte –  Beobachtungsstützpunkt ‚Alpha‘ eine besondere Rolle in seiner Funktion als Erinnerungs- und Gedächtnisstätte ein. Vom ‚Observation Point India‘ steht gegenwärtig nur noch der Überwachungsturm der amerikanischen Streitkräfte. Baugleich zum Turm des ‚Point Alpha‘ wurde er in den 1980er Jahren in Betonfertigteilen errichtet. Auf schmalen Betonpfeilern stützt sich auf halber Turmhöhe ein geschlossener Bereich, der Mensch und technischer Gerätschaft Schutz vor Witterung bot. Das obere Drittel des Turms wird von einer Aussichtsplattform mit über vier Stahlträgern errichtetem Flachdach bestimmt, von der man in die Senke nach Ifta/Thüringen blickt. Der im unteren Bereich des Turms im Inneren liegende und sich später um den Baukörper herumwindende massive Treppenaufgang wird von einem Geländer begleitet, welches für die zeitgenössische Formensprache nicht untypisch in unterschiedlich breite rechteckige bzw. rautenförmige Module mit abgerundeten Ecken untergliedert ist.

Am Überwachungsturm des US-Borderobservation points ‚India‘ lässt sich seine wichtige Beobachtungsaufgabe im Verteidigungskonzept der NATO bis zum Fall des Eisernen Vorhangs ablesen. Somit stellt er ein bedeutendes politisch-historisches und vor allem militärgeschichtliches Dokument des 20. Jahrhunderts dar und ist daher als Einzelkulturdenkmal zu erhalten.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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