Ehemaliger städtischer Schlachthof, Erlenbruchstraße 1, ehemaliges Kühl- und Maschinenhaus
Ernst-Griesheimer-Platz 1, ehemals Gasthaus und Wohnung
Ehemaliger städtischer Schlachthof, perspektivische Ansicht, Zeichnung des Architekten Roepert, 1904
Ehemaliger städtischer Schlachthof, Gesamtansicht von Norden
Ehemaliger städtischer Schlachthof, Verbindungshalle, Ernst-Griesheimer-Platz
Ernst-Griesheimer-Platz, ehem. Kesselhaus, heute Hotellobby
Veterinärschlachthof, Erlenbruchstraße 27
Buchhügelallee
Ehemaliges Kühlhaus, Erlenbruchstraße
Ernst-Griesheimer-Platz, Pförtnerhaus
Ehemalige Schlachthalle für Schweine, Detail Mauerwerk
Ehemaliger Schweinestall, Ernst-Griesheimer-Platz 5
Ernst-Griesheimer-Platz, Gefallenenmal
Erlenbruchstraße 1, ehemaliges Maschinenhaus mit Wasserturm und Schornstein
Umfassungsmauer an der Erlenbruchstraße
Ernst-Griesheimer-Platz, Detail Verbindungshalle
Monumentale Widderköpfe an der Verbindungshalle
Ehemaliger Stall für Zugpferde, Ernst-Griesheimer-Platz 4
Ehemaliges Kuttelhaus, Ostansicht, Erlenbruchstraße 23
Ehemaliges Kuttelhaus, Westansicht, Erlenbruchstraße 23
Ehemalige Schlachthalle für Schweine, Ernst-Griesheimer-Platz 6
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Offenbach, Stadt und Landkreis
Offenbach
  • Buchhügelallee
  • Erlenbruchstraße 1
  • Erlenbruchstraße 23
  • Erlenbruchstraße 27
  • Ernst-Griesheimer-Platz 1
  • Ernst-Griesheimer-Platz 4
  • Ernst-Griesheimer-Platz 5
  • Ernst-Griesheimer-Platz 6
  • Ernst-Griesheimer-Platz 7
  • Ernst-Griesheimer-Platz 8
  • Ernst-Griesheimer-Platz 9
Ehemaliger städtischer Schlachthof
Flur: 20
Flurstück: 192/16, 192/18, 192/20, 192/3, 192/33, 192/36, 192/42, 192/44, 192/45, 385/1

Der 1904 in Betrieb genommene Schlachthof auf freiem Feld, weit vor der Stadt, wurde vom Dessauer Architekten A. Roepert entworfen. Der alte Schlachthof im ehemaligen Fürstlich-Isenburgischen Marstall war für die stark gestiegene Zahl der Schlachtungen (1840: 8791 Tiere, 1903: 33578 Tiere) zu klein geworden und daher wurde 1899 von den Offenbacher Stadtverordneten ein Neubau beschlossen. Für die damalige Zeit beispielhafter Industriebau, ausgestattet mit modernster Technik und neuesten hygienischen Errungenschaften. Die zukunftsweisende Ausführung der neuen Anlage mit insgesamt 14 Gebäuden wurde von zahlreichen Fachleuten aus dem In- und Ausland besichtigt. Strom und Energie lieferte eine eigene Dampfkesselanlage, eine Eisfabrik konnte täglich 17 Tonnen Blockeis herstellen und die Wasserversorgung wurde durch den eigenen Wasserturm gesichert. Nach Kriegszerstörungen rasche Instandsetzung und bis zum Ende der 1980er Jahre in Betrieb. 1989 Investorenwettbewerb der Stadt Offenbach zur Umnutzung in ein Wohn- und Gewerbequartier. Heute Hotel-, Gaststätten-, Büro- und Wohnnutzung in Kombination von sanierten Altbauten mit Neubauten.

Ansprechende Durchgestaltung aller Fassaden der Anlage in verschieden farbigem Klinker in historisierenden Formen. Am Eingang kleines Pförtnerhäuschen mit gelbem Klinkermauerwerk und schiefergedecktem Walmdach. Gewände und Verzierungen in rotem Mainsandstein und mittig die Skulptur eines Ochsenkopfes. Kniestock in Fachwerk mit verputzten Gefachen. Beidseits der Einfahrt die ehemaligen Verwaltungs- und Wirtschaftgebäude in gelber Klinkerverblendung. Zweigeschossige Bauten mit Krüppelwalmdach. Dunkle Basaltsockel und rote Sandsteingesimse und -gewände gliedern die Gebäude. Besonders hervorgehoben sind die seitlichen Eingänge mit aufwändiger Verdachung in Fachwerk und glasierten Ziegeln. In gerader Linie vom Pförtnerhaus steht die 15 Meter breite Verbindungshalle, die einst Schlachthallen und Kühlhaus verband. Sie ist 100 m lang und 11 m hoch und wird heute von einem flach gewölbtem Glasdach überspannt. Auch hier sorgfältig gearbeitete Architekturelemente wie Fenstergewände aus profilierten Formsteinen, teilweise verglasten Triforien, Rautenfries, Granitsäulen mit Würfelkapitellen im neoromanischen Stil. Besonders markant die monumentalen Widderschädel seitlich des Eingangs. Wahrzeichencharakter hat der Wasserturm mit Uhr, der sich zwischen ehemaligem Maschinen- und Kühlhaus erhebt. Als roter Ziegelbau mit schmalen Rundbogenfenstern und weiß verputzten Wappenfeldern in den Blendbögen ähnelt er einem Wehrturm. Er trug einst einen Turmhelm mit Laterne, der den Kriegseinwirkungen zum Opfer fiel. Daneben der freistehende Schlot von 40 Metern Höhe aus gelben Klinkern und roten Ziegelornamenten. Er gehört zum ehemaligen Kesselhaus, das ebenfalls als Backsteinbau mit gelben und roten Ziegeln errichtet wurde. Im Inneren blieb die filigrane Holzbinderkonstruktion des Deckengewölbes erhalten. Es beherbergt heute Teile eines Hotels. Gegenüber ist die ehemalige Schlachthalle für Schweine erhalten, die zu Wohnzwecken umgenutzt wurde. Hier ebenfalls eine Architektur in aufwändigen, historistischen Formen im Zusammenspiel von gelben und roten Ziegeln, Basalt und Sandstein. Im Inneren gußeiserne Stützen und preußische Kappen bzw. Sheddächer. Von den verschiedenen ehemaligen Ställen blieben der einstige Schweinestall und der Stall für Zugpferde (Ernst-Griesheimer-Platz 4 und 5) erhalten. Beides zwei-geschossige Gebäude mit flachen Satteldächern in der bekannten Backsteinarchitektur, die zu Wohnungen umgebaut wurden. Am ehemaligen Zugpferdestall besonders schön, die Nordwand mit kleinem Staffelgiebel und seitlichen Fialen. Anschließend ein Teil der Umfassungsmauer erhalten. Entlang der Erlenbruchstraße ebenfalls Umfassungsmauern in Backstein, teilweise mit grün glasierten Ziegeln abgedeckt. Jüngst saniert das ehemalige Kuttelhaus (Erlenbruchstraße 23). Zwei im rechten Winkel zueinander stehende, eingeschossige Gebäude mit großen Segmentbogenfenstern. In der Architektur ähnlich den Stall- und Schlachthäusern. Desweiteren das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Veterinärschlachthofes (Erlenbruchstraße 27) erhalten. Das zweigeschossige Gebäude in der üblichen Backstein-architektur. Besonderheit hier jedoch der Erker mit Zwerchhaus in reich verziertem Fachwerk. Ebenso in Fachwerk der Kniestock des ausgebauten Dachgeschosses.

Die historisierenden Bauformen und die zahlreichen aufwändig gestalteten Details scheinen im Widerspruch zu der eingesetzten, damals modernsten Technik zu stehen. Doch ist hier die detaillierte Durchgestaltung vielmehr ein Hinweis auf die Identifikation der Stadt mit diesem ansonsten ganz auf Funktionalität ausgerichteten Bauwerk.

In einer kleinen Grünanlage am Haupteingang zur Schlachthofanlage ein Gefallenendenkmal. Gedenkstein von 1928, den die Fleischerinnung zum Gedenken an seine gefallenen Mitglieder des Ersten Weltkriegs errichten ließ.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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