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Der Reinhardswald, ein hohes Mittelgebirge des Weserberglands im Landkreis Kassel, ist insgesamt 200 km² groß, wovon 183 km² zum gemeindefreien Gebiet Gutsbezirks Reinharldswald gehören. Aufgrund seiner Fläche ist er das größte, in sich geschlossene Waldgebiet Hessens. Das beginnende 18. Jahrhundert stellt die Blütezeit des Alleenausbaus dar: sie dienten als Schattenspender in der Garten- und Landschaftskunst und im Straßenbau, besitzen eine raumgliedernden Effekt in der Landschaft und werden als Machtsymbol häufig in direktem Umfeld oder als Verbindung von Residenzen und herrschaftlichen Anlagen erstellt, so dass teilweise ein flächenüberspanntes Alleensystem entstand.
Mit dem Einschlagen der sogenannten Kasseler Schneise, die als Verbindung der Sababurg zur landgräflichen Residenz in Kassel fungierte, wurde unter Landgraf Karl (reg. 1670-1730) der Ausbau eines kilometerlangen Alleensystems im Reinhardswald begonnen, der erst im späten 19. Jahrhundert abgeschlossen war. Die umfangreichste Erweiterung des Alleensystems entstand unter Landgraf Friedrich II. (reg. 1760-1785). Der passionierte Jäger ließ den Tierpark der Sababurg zur Parforcejagd nach barockem Muster umgestalteten. Auf das im Zentrum errichtete Rondell laufen sechs sternförmige Schneisen zu. Vier dieser Schneisen enden vor den Umfassungsmauern des Tierparks, zwei laufen auf bereits vorhandene ältere Schneisen außerhalb der Mauer zu, die auf einer Karte von Johann Georg Schleenstein von 1704-1710 bereits erkennbar sind. Die erste verbindet über das südwestliche Tor (Rotes Tor) die Sababurg mit Beberbeck, wohin 1724 die Pferdezucht verlegt wurde, und die barocke Badeanlage des Gesundbrunnens bei Hofgeismar. Die zweite Schneise läuft auf die bereits erwähnte Kasseler Schneise zu. Landgraf Wilhelm IX. (reg. 1785-1803, ab 1803-1806 und 1813-1821 Kurfürst Wilhelm I.), der Sohn Landgraf Friedrichs II., ließ eine neue Zufahrtsallee in den Tiergarten anlegen, womit die sogenannte Kasseler Schneise, die bisher vor der Mauer des Tierparks endete, nun durch ein Tor (Kasseler Tor) bis zur Burg verlängert wurde. Die von Holzhausen kommende Allee traf nun auf das Kasseler Tor an der südlichen Ecke des Tiergartens und setzte sich als Sichtachse in gerader Linie durch den Tiergarten bis zum Schloss fort. Die kilometerlange Allee ist heute noch bis Simmershausen (Fuldatal) erkennbar und besitzt einen hohen landschaftsprägenden Wert. Der damalige Landgraf und spätere Kurfürst Wilhelm I. ließ eine weitere Allee südöstlich der Sababurg in Richtung Staufenberg anlegen.
Das heute noch erlebbare Alleensystem besitzt als Zeugnis für den planmäßigen Ausbau der Residenzlandschaft um Kassel und für den planmäßigen Ausbau der Landstraßen ab dem 18. Jahrhundert aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen Denkmalwert.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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