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Trauerhalle mit Vorplatz auf dem Friedhof Frauenberg, der 1894 als Horaser Friedhof angelegt wurde. Nachdem die alte Trauerhalle nicht mehr den veränderten Anforderungen entsprach, wurde der Neubau in Sichtbeton mit Eternitschieferdächern in den Jahren 1978 bis 1979 verwirklicht. Die Pläne für die Anlage entwarf der Fuldaer Architekt Franz Ollertz. Neben der eigentlichen Trauerhalle wurde ein funktionales Konzept mit Räumen für die Angehörigen, den Pfarrer, mehreren Zellen für die Vorbereitung der Särge und den notwendigen Betriebsräumen mit Andienungswegen errichtet. Die Räume für Geräte und Lager wurden nahezu unsichtbar südwestlich in den Hang gebaut. Die Funktionsräume werden durch einen überdachten Gang und einen "Besinnungshof" mit der Trauerhalle verbunden. In einer Art Prozession werden die Trauernden über den Vorhof in die Trauerhalle und von dort nach Norden entweder in den oberen oder unteren Teil des Friedhofes geleitet. Der Trauerzug wird durch unterschiedliche Bodenbeläge gekennzeichnet.
Die Aussegnungshalle steht in Hanglage im Norden der Anlage. Ein großes Pultdach in Eternitschiefer und Bitumendecke dominiert die Ansicht aus dem unteren Friedhofsbereich. Aus der Sicht des Vorplatzes ergibt sich ein Bild divergierender Pultdächer von Trauerhalle und Glockenstuhl. Der ovale "Besinnungshof" wird durch vertikale Betonrippen gefasst.
Das Innere der Trauerhalle wird durch verglaste Holztüren erschlossen. Der Raum ist nach Norden zur Hangseite durchfenstert und wird durch die Holzdecke, die Sichtbetonwände und den Steinboden geprägt. Die zahlreichen Holzelemente setzen gegen die Elemente Beton, Glas und Stein einen warmen Akzent. Das Bronzekreuz wurde vom Bildhauer Reinhold Schröder (*1932, Lünen) geschaffen. Die Edelstahlleuchter etc. sind jüngere Zutaten. Am Ausgang zum Friedhof im Prozessionsweg Marmorplatte mit Inschrift: STAUB BIST DU/UND ZUM STAUB/KEHRST DU ZURÜCK/DER HERR ABER/WIRD DICH AUFERWECKEN/AM JÜNGSTEN TAG
Die Gestaltung des Vorplatzes plante das Bildhauerehepaar Anna Maria Kubach-Wilmsen (1937-2021) und Wolfgang Kubach (1936-2007) aus Bad Münster am Stein. Unterschiedliche Pflastersteine strukturieren die Fläche, hellere Steine bilden Pfeile, die von der modernen Skulptur in Form einer Stele mit einer in Kreuzen gefassten Kugel hin zum Grabmal des Bäckers Valentin Simon von 1679 an den "Besinnungshof" führt. Der Weg ist mit Platten belegt, die mit Kreuzreliefen strukturiert sind. Der frühbarocke, reich verzierte Grabstein, der sich bis 1979 auf dem Alten Städtischen Friedhof befand, zeigt auf der Vorderseite eine vor einem Kruzifix knieende Familie. Kleine Kreuzzeichen kennzeichnen einige davon als Verstorbene. Auf der Rückseite eine Kartusche mit der Inschrift "Anno 1679 den 24 May morgens zwischen 4 und 5 Uhr ist in Gott seelich entschlaffen der Ehrenhafte undt volachtbarhe Valentin Simon seines alters im 67 Jhar dessen Seele Gott gnädig sei Christus ist mein Leben sterben ist mein Gewinn Röm.1".
Das weitgehend original erhaltene Ensemble zeichnet sich durch ein gelungenes Zusammenspiel von würdevollen Trauerräumen und hoher Funktionalität aus. Die Elemente Sichtbeton, Eternitschiefer, Holz und Glas bilden in der skulpturalen Architektur ein stimmiges Gesamtbild. Materialität und Bauformen sind typisch für die Architektur der 1970er-Jahre, für eine Trauerhalle ist der Entwurf darüber hinaus von außergewöhnlich hoher baukünstlerischer Qualität. Trauerhalle und Platzgestaltung sind daher Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein |
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Jüdischer Friedhof |
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Keller bzw. unterirdisches Objekt |
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