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Teil der Gesamtanlage:
Gesamtanlage
Dreigeschossiges Gebäude von 1564/65 (i, d) zwischen Dreihäusergasse und Schulberg auf spitzwinkliger Parzelle in Nord-Süd-Richtung giebelständig ausgerichtet.
Das schmale Grundstück und die westliche Hanglage bedingen einen ungewöhnlichen Baukörper, der im Unter- und Mittelgeschoss aus Bruchstein gemauert, im Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Durch das an der nordöstlichen Gebäudeecke auskragende Obergeschoss entsteht insgesamt eine besondere straßenräumliche Wirkung. Nördlich schließt ein jüngerer Anbau, vermutlich ein Stall, an. Im 18. Jahrhundert erfolgte ein Umbau zu Wohnzwecken. Die vorherige Nutzung ist unklar, die Raumstruktur lässt auf eine öffentliche oder gewerbliche Nutzung schließen.
Das Untergeschoss wird von der Dreihäusergasse erschlossen. Südlich befindet sich der Gewölbekeller aus Bruchstein, vermutlich älter als das restliche Gebäude. Der annähernd quadratische Raum wurde später nach Westen, in den Felsen hinein, verlängert und um einen gemauerten Lüftungsschacht ergänzt. Diese Veränderungen stehen wohl mit der Nutzung als Eiskeller der Brauerei Herborn um 1900 in Verbindung. Der nördliche Raum ist weitgehend ungestört erhalten. In der Ostwand findet sich eine, bis auf ein kleines Fenster, zugemauerte segmentbogige Nische, die als Zugang diente. Die heutige Betondecke ersetzt seit jüngerer Zeit die Holzbalkendecke.
Das Mittelgeschoss war bauzeitlich nicht geteilt, ein Freiständer mit zwei Kopfstreben stützt den Längsunterzug in der Raummitte. In der Nordwand wurde der bauzeitliche Haupteingang zu dem Gebäude freigelegt. Der Türstock aus Eichenholz trägt die Inschrift: „Anno domini 1564 / am 31 (ten) octobris“, darüber befindet sich ein flacher Entlastungbogen aus Steinplatten. Ebenfalls bauzeitlich sind zwei Nischen in der südwestlichen Ecke des Raumes sowie zwei Fenster in der Ostwand mit segmentbogigen Nischen (eines bereits vergrößert).
Das Obergeschoss wird von Westen ebenerdig erschlossen. Durch die nordöstliche Auskragung weist das Fachwerkgeschoss einen abweichenden, rechteckigen Grundriss auf. Der Längsunterzug wird durch einen Bundständer in der Raummitte gestützt. Teile einer Querwand und eine Türöffnung mit segmentbogigem Sturz deuten auf eine bauzeitliche Raumteilung hin. Der Umbau des 18. Jahrhunderts zu Wohnzwecken führte zu dem Einbau einer Wendeltreppe sowie einer zusätzlichen Trennwand für einen Flur mit einem kleinen Fenster. Die restlichen Fenster wurden nachträglich verändert. Die Nordwand ist mit Eckständern und gekrümmten Fußstreben sowie Gefachfüllungen aus Lehmflechtwerk weitgehend bauzeitlich erhalten.
Durch den jüngeren Ausbau zu Wohnzwecken wurde die Innenkonstruktion des Sparrendachs entfernt, erhalten sind die Giebel, Dachbalken und Sparrenpaare.
Das Gebäude Schulberg 12 ist in seiner Rohbausubstanz mehrheitlich erhalten, die beiden Geschosse aus Bruchsteinmauerwerk können anhand der Bauinschrift auf 1564 datiert werden, während das Fachwerkgeschoss mit Dachstuhl 1565 (d) errichtet wurde. Trotz der Umbauten des 18. Jahrhundert ist die bauzeitliche Raumstruktur weitgehend erhalten, während der Gewölbekeller noch älter zu datieren ist. Als Sonderbau für eine öffentliche oder gewerbliche Nutzung nimmt das Gebäude zwischen Schulberg und Dreihäusergasse eine wichtige städtebauliche Position ein und ist das aus geschichtlichen und städtebaulichen Kulturdenkmal gemäß § 2 Abs. 1 HDSchG.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
| Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
| Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
| Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
| Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein |
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Jüdischer Friedhof |
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Kleindenkmal, Bildstock |
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Grenzstein |
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Keller bzw. unterirdisches Objekt |
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Baum |