Friedländer Straße 2
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Hochtaunuskreis
Oberursel
  • Friedländerstraße 2
  • Friedländerstraße 4
Hauptgebäude Klinik Hohe Mark
Flur: 60
Flurstück: 4591/9

Von Dr. Adolf Friedländer (1870-1949; Internist, Ausbildung zum Psychiater bei Otto Binswanger und Emil Sioli) zu Beginn des 20. Jahrhunderts für eine hochherrschaftliche Klientel gegründete „Privatklinik Hohe Mark im Taunus“. 1918 Verkauf an die Stadt Frankfurt am Main, 1933 vom Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband erworben, 1939-45 Reservelazarett der Deutschen Wehrmacht (bis 1946 Lazarett der Amerikaner), 1948 durch den Regierungspräsidenten (wie auch schon 1935) als Fachanstalt für Psychiatrie und Psychotherapie anerkannt, 1969 von Kuranstalt in Klinik umbenannt.

Aus der „großen Struth“, einer nach Süden sanft abfallenden, herzförmigen Rodungsinsel, entstand ab 1901 ein im englischen Stil gestalteter Park, der neben dem imposant am Ende der Allee stehenden Hauptgebäude (1901-04), als standesgemäße Unterkünfte für Patienten mit Dienerschaft die Villen Mathilde und Waldfriede (1903/04, ein- bzw. dreigeschossige Landhäuser des barockisierenden Jugendstils, umbenannt in Haus „Friede“ und Haus „Waldesruh“) sowie das Haus „Altkönig“ (1911, mit Seiten- und Mittelrisaliten und zentral sitzendem Belvedere akzentuiertes Landhaus in einem dem Klassizismus verhafteten Jugendstil) aufnahm. Direkt am Eingang stehend die „Alte Apotheke“ (ländlich eingestimmter, kleinvolumiger Putzbau mit traufseitig dreiseitig austretendem Turm) und zentral im Gelände gelegen ein Wirtschaftshof mit Ställen etc. (teilverputzte Fachwerkbauten).

In seinem Erscheinungsbild weitgehend erhalten das in enger Zusammenarbeit zwischen Dr. Friedländer (u.a. therapeutisch begründete Ausstattungsdetails in den Zimmern der „Gäste“) und Architekt Claus Mehs, Frankfurt, errichtete Hauptgebäude, bestehend aus Haus „Feldberg“, Haus „Saalburg“ und dem dazwischen liegenden „Limes“. Die mächtige, unter einer stark bewegten Walmdachlandschaft liegende Figuration höhenunterschiedlicher, verputzter, horizontal mit Sockelzone und Backsteinbändern gegliederter Bau­blöcke frontal durch vor- und rückspringende Glieder abwechslungsreich moduliert. Hervorgehoben durch seinen über die Firste ragenden, im Dekor mittelalterlich eingestimmten Turm ist Haus „Feldberg“, dessen Inneres sich über das in Eselrückenform bedachte Portal und den schmalen, von einem buntverglasten Fenster (Inschrift „Salve“) belichteten Eingangsbereich erschließt. Empfangen wird der Eintretende in der mit romanisierend gestalteten Kamin ausgestatteten Halle, an deren Seite eine auf die Galerie führende Treppe liegt. Ältere Aufnahmen halten Wandmalereien, reich ornamentierte Architekturglieder und Brüstungsreliefs (nach antiken Vorlagen) fest. Ebenfalls im alten Zustand dokumentiert der Lese- und Aufenthaltsbereich im rundbogig durchfensterten Verbindungstrakt. An dem über einen Rundturm angegliederten Haus „Saalburg“ auffallend der in gotisierendem Jugenstil gestaltete Eingang.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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