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Über massivem, zweiseitig erschlossenem Kellergeschoss 1595 in Ecklage zweigeschossig errichteter Fachwerkbau mit beachtlichem Geschossüberstand. Nach Brand im späten 18. Jahrhundert erfolgten grundlegende Veränderungen: Umwandlung in einen Putzbau unter Versetzung der Fensterriegel (erhalten blieb lediglich ein Kreuzstockfenster an der Traufseite) und Erneuerung des Dachstuhls (Krüppelwalmdach mit Zwerchhaus). Qualitativ hochwertige Fachwerkaltsubstanz zeigt sich am traufseitigen, dreizonig gegliederten Obergeschoss mit Mannfiguren an den Bundpfosten, genasten Hölzern und mit opulentem Brüstungsschmuck (Durchdringung von Raute und Andreaskreuz, letzteres in reichen Formen). Vermutlich handelt es sich beim Haus „Drei Ritter“ um eines der alten Kronberger Rathäuser. Als solches überliefert ist es allerdings erst für die Zeit 1792-1840. Deutungsgrundlage ist das Figurenprogramm am Konsolbündel des polygonalen Eckerkers, das die Inschrift „DEIN RATH VIEL ZV SPAT“ trägt. Faun und Nymphe verkörpern ein wildes, unordentliches und vom Teufel gelenktes Leben, über das der Richter – hier als gewappneter Ritter mit Spieß und Richtschwert dargestellt – Gericht hält. Die darin enthaltene Botschaft, ein ordentliches und gottesfürchtiges Leben zu führen, wird auch im Zusammenhang mit den zu Beginn des 17. Jahrhunderts erlassenen neuen Stadt- und Gerichtsordnungen gesehen.
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