Plötze 16
Plötze 16, Erkerbügen mit Inschrift
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Limburg-Weilburg, Landkreis
Limburg
  • Plötze 16
Das Siegeshaus
Flur: 25
Flurstück: 19

Das dreigeschossige, giebelständige Fachwerkhaus mit zentralem, durch hohe Bügen gestütztem, zweigeschossigen Runderker ist Teil der Ostzeile der zum Fischmarkt ansteigenden Straße Plötze. Die gegen 1570/80 entstandene Fassade zeigt mit Ausnahme des in jüngerer Zeit veränderten Erdgeschosses überaus reiche, oft fischblasenförmige Maßwerkmotive, die von spätmittelalterlichen Dekorformen des Massivbaues beeinflusst sind; das Giebeldreieck zeigt eine die Wand übergreifende Musterung mit genasten S-förmigen Kurzstreben. Auf den Erkerstützen sind die Wappen und Initialen B S K (Junker Balthasar Sommer von Kemel) und A A (Anna Abel) sowie die Inschrift: DIS HAUS STEHT IN GOTS HAND DAS SIGES HAUS IST ES GENANT eingeschnitzt. Bei der Errichtung des Hauses wurde vergleichbar dem Nachbaranwesen Plötze 14 eine offenbar weitaus ältere Bruchsteinmauer als Rückwand in den Neubau einbezogen. Diese könnte noch von der Vorgängerbebauung der Parzelle stammen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit gegen 1330 im Besitz des Schöffen Otto Mulich (urkundlich 1319-1348), danach seiner Erben war. Etwa 1452 kam es in das Eigentum der Familie von Siegen, von der auch der Hausname herrührt. Etwa zeitgleich mit der Bebauung des südlich gelegenen Nachbaranwesens durch Meffert Eubel bzw. dessen Sohn erfolgte gegen 1570 der Neu- oder Umbau des Gebäudes durch Mefferts Schwester Anna Abel und ihren Ehemann Junker Balthasar Sommer von Kemel. Ab 1720 befindet sich das Anwesen im Besitz des aus Italien stammenden Stukkateurs und Ratsherrn Eugenius Castelli (1676-1761), der zahlreiche Residenzen in Südhessen dekorierte. 1761 im Besitz seiner Tochter, die den ebenfalls aus Italien stammenden Kaufmann und späteren Bürgermeister Paul Felix Calmano (1721-1788) heiratete. Gegen 1790 gehörte es dem Chirurgen (Bader) und städtischen Scharfrichter Engelhard Kraus aus Goslar. 1817 bei einer Versteigerung „als gutes Gebäude (...), zu jeder Nahrung dargelegen und noch im guten Stande" beschrieben. Das zweistöckige Hinterhaus diente zu dieser Zeit als Färberei. 1893 Moses Isselbächer: Konfekt- und Manufakturgeschäft.

Gleich dem Nachbarhaus Nr. 14 besitzt das Gebäude eine sehr hohe stadtgeschichtliche Bedeutung. Zudem ist es mit seinem qualitätvollen und reichen Fachwerkdekor sowie dem auch überregional einzigartigen Runderker ein bauhistorisch wichtiges Beispiel für die lange Tradition gotisierender Formen im mittelhessischen Raum.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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