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Die Hinterburg nimmt die südliche Ecke des Stadtbergplateaus ein und ist insbesondere mit ihrem aufragenden Turm wirkungsvoll im Stadtbild von Schlitz. Die Entstehungszeit der Burg ist unbekannt. 1439 werden zuerst "die beyde Burge" genannt; um diese Zeit dürfte die Hinterburg in ihren Grundzügen durch einen Zweig der Familie der Herren von Schlitz als eigener Sitz, unabhängig von der älteren Vorderburg, fertiggestellt worden sein. Die Hinterburg besteht aus dem charakteristischen runden Turm und zwei sich stark versetzt gegenüberstehenden Wohnbauten. Der Turm ist etwa 36 m hoch und aus Sandstein errichtet. Er besaß im unteren Teil bis zum Einbau eines Fahrstuhls zwei übereinanderliegende Räume, die als Verliese gedient hatten. Noch aus dem 18. Jahrhundert blieben am Putz der Innenwand Inschriften der Insassen erhalten. Der Turm schließt mit einem Zinnenkranz und einem gemauerten Kegel ab, der 1907 nach der ersten Abbildung der Stadt aus 1624 rekonstruiert wurde (vorher hatte dort eine Wachstube von 1731 eine runde, schiefergedeckte Haube). Bemerkenswert sind unterhalb der Zinnen vier auskragende Steinplatten mit je zwei runden Öffnungen. Ihre Funktion ist unklar, vielleicht besteht ein Zusammenhang mit ursprünglich vorgesehenen Wichhäusern, vgl. Friedberg, Adolfsturm. Schriftliche Quellen, den Bau des Turms betreffend, fehlen. Ein Mauerstein außen zeigt die eingekratzte Jahreszahl 1572; damit wäre, nach der neuesten Literatur (Dehio 2008), die Entstehung festgelegt, während frühere Beschreibungen die Bauzeit unterschiedlich zwischen dem frühen 13. und dem 15. Jahrhundert einordnen. Der neben dem Turm stehende ältere der beiden Wohnbauten der Hinterburg ist in seinen zwei unteren Geschossen, verändert um die Mitte des 16. Jahrhunderts, massiv und hat zwei spitzbogige Portale; das zum Hof (vielleicht hierher transloziert) zeigt die Wappen Schlitz und Klüppel von Elkerhausen sowie, untergeordnet, Boyneburg, ein seitliches mit aufwendigerer Profilierung und gedrücktem Spitzbogen erinnert an die inneren Türgewände im Turm der Vorderburg von 1565. Das obere Geschoss ist als einfache Fachwerkkonstruktion mit ausgearbeitetem Schwellen- beziehungsweise Rähmkranz 1653 errichtet worden. Darauf weist eine neben dem Schlitzer Wappen und Initialen wohl der Zimmerleute gestalterisch anspruchslos in einen Eckständer eingeschnittene Datierung hin. Vom Fachwerkgeschoss aus führt eine gedeckte Holzbrücke in den Turm, sie war bis zum Einbau des Fahrstuhls um 1960 der einzige Zugang dorthin. An der dem Hof abgewandten Traufseite erhebt sich ein schlanker, über die Traufe hinausragender Treppenturm, innen datiert 1553. Im Westen steht über der Hangkante zum Sengelbach ein dreigeschossiger verputzter Massivbau mit sichtbarer Eckquaderung. Seine schönen geschweiften Renaissancegiebel sind mit Kugeln und Wetterfahnen besetzt. Die teilweise gekuppelten Rechteckfenster haben fein profilierte Gewände. Zum Hof ist vor der Fassade ein runder Treppenturm mit Fachwerkobergeschoss und geschweifter Haube errichtet. Entstanden ist der Bau 1561 bis 1565, verändert wurde er 1647; damals wohl ist rückwärts ein schmaler erkerartiger Vorbau angefügt worden, der in allen drei Geschossen durch Fensterbänder geöffnet ist. Die Gebäudegruppe der Hinterburg, heute genutzt durch das Seniorenstift Burg Schlitz (hervorgegangen aus dem 1950 hier eingerichteten Graf Görtzischen Altersheim) hat wesentlichen Anteil an der Ausbildung der Schlitzer Stadtkrone, ist ein bedeutendes Dokument der Geschichte der Stadt und des Landes und vermittelt Formen herrschaftlichen Wohnens der Spätgotik und der Renaissance.
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