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Um 1400 gab es auf Rheingauer Gebiet vier Kräne in den drei Amtsbezirken Eltville, Rüdesheim und Lorch. In der ersten Hälfte des 16. Jhs. erhielt auch das Mittelamt Oestrich Kranrechte. Der Oestricher Kran – zunächst ein Schiffskran – wird erstmalig 1549 erwähnt. 1635 von den Schweden entwendet, wurde der Kran seit 1652 vielfach erneuert; ständig Hochwasser und Eisgang ausgesetzt, lag seine Lebensdauer bei etwa 20-25 Jahren. Auch der durch einen hölzernen Eisbrecher gesicherte Kranort bedurfte eines ständigen, kostspieligen Unterhalts. 1744 wurde daher aufgrund kurfürstlicher Verfügung ein Landkran errichtet. Fundamente und Kaimauer entstanden aus Sandsteinquadern, angeblich Baureste des Mainzer Kurfüstenschlosses. Der Kran diente neben der Verladung der vorwiegend rheinabwärts exportierten Weinfässer auch dem Löschen der Rückladungen, die aus Baumaterial, Nahrungs- und Konsummitteln aller Art bestanden. Verantwortlich für Betrieb und Einnahme der Krangebühren war der Kranmeister mit Amtssitz im Mauthaus auf dem Marktplatz neben dem Rathaus. Der Kranbetrieb währte bis 1924.
Auf einem stumpfwinklig vom Leinpfad in den Rhein vorstoßenden Fundament aus großen Sandsteinblöcken steht der Kran südlich des Ortskerns auf dem schmalen Uferstreifen, der nach Ausbau der Uferstraße B 42 verblieb. Quadratischer, mit Holzbrettern verschalter Fachwerkbau mit verschiefertem Zeltdach, aus dessen rundem, drehbarem Oberteil der starke Auslegerarm ragt. Im Innern ist das hölzerne Gangwerk mit zwei großen Treträdern für die Seiltrommel des Lastenaufzuges erhalten. Die Schwenkung erfolgte an einem im Fußboden und Gebälk gelagerten Kaiserstiel, der mittels eines Querbalkens drehbar war. An der Wasserseite der Kaimauer große Wappenkartusche des Erzbischofs Johann Friedrich Karl von Ostein (1743-63). Einzig erhaltener Rheingauer Kran, einer der letzten Rheinkräne überhaupt, bekannt als Wahrzeichen für Oestrich-Winkel und den gesamten Rheingau.
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