Das verputzte traufständige Fachwerkhaus mit Ladeneinbau der Zeit um 1900 und zwei vorkragenden Obergeschossen besetzt eine kleine Parzelle am Anfang der westlichen Zeile der Brückengasse direkt neben dem "runden Eck" und ist 1682/83 erbaut worden. Die Größe der heutigen straßenseitigen Fenster weist auf eine Erneuerung im 18. oder 19. Jahrhundert, der Keller stammt wahrscheinlich vom Vorgängerbau. Dieser war von dem Schneider Jacob Unckelbach abgebrochen worden, weswegen er 1681 vom städtischen Herdschilling befreit war. Spätestens August 1684 war das heute bestehende Haus fertig gestellt, da Größe und Form eines seiner Fenster Anlass zu einem Streit mit dem Nachbar Jörg Laux (Brückengasse 12) gab. 1758 kauft der Limburger Bau- und Werkmeister Johann Martin Ulrich das Haus von den Nachkommen Unckelbachs. 1808 wird das Anwesen von dem Schreinermeister Johann Babel erworben, ab 1866 im Besitz des Schlossers Adolph Nachmann.

Zusammen mit den beiden Nachbarbauten Nr. 8 und 6 belegt das Haus die kleinteilige alte Parzellenstruktur dieses Straßenabschnitts und ist gleich diesen als bescheidenes Handwerker- und Geschäftshaus des späteren 17. Jahrhunderts auch von sozialgeschichtlichem Interesse.