Burggrafenamt, Ökonomiegebäude
In der Burg 13, Portal zum Burggrafenamt, Archiv LfDH
Burggrafenamt, Gesamtansicht vom St. Georgsbrunnen aus
Burggrafenamt, westliche Hofseite, Darstellung von 1854, Archiv LfDH
Burggrafenamt, Westseite
Burggrafenamt, östliche Seite mit Zwingerbrücke, Darstellung von 1869, Archiv LfDH
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Wetteraukreis
Friedberg
  • In der Burg 13a
  • In der Burg 13e
  • In der Burg 13d
  • In der Burg 13c
Burggrafiat
Flur: 3
Flurstück: 143/2

Der ehemalige Sitz des Friedberger Burggrafen ist ein weitläufiger Hofkomplex, der sich mit seiner Rückseite an die östliche innere Ringmauer der Burg anlehnt. Seine nördliche Grenze verläuft etwa in der Mitte des Burgareals. Hauptbau ist das Herrenhaus, das Johann von Cronberg und seine Gemahlin Anna Riedeselin zu Eisenbach 1604-1610 errichten ließen. Johann von Cronberg übte zur Bauzeit das Burggrafenamt aus. Ende des 17. Jahrhunderts wechselte das zunächst an das Adelsgeschlecht gebundene Burgmannenanwesen in den Allgemeinbesitz der Burg, wurde zum Sitz des jeweils neu zu wählenden Burggrafen. Seitdem Überlieferung als „Burggrafiat".

Das Gebäude von 1604-10 ist ein gestreckter, zweigeschossiger Bau mit drei Querflügeln auf der im Westen gelegenen Eingangsseite. Die Giebel der Querflügel sind mit Renaissanceformen reich verziert. Die Rückfront in der Flucht der inneren Burg-Ringmauer inkorporierte vermutlich die wehrhaft geschlossene Wand eines Vorgängerbaus, über den bislang nichts weiteres bekannt ist. Die Wand im Osten erhielt erst im 18. Jahrhundert größere Fenster. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde bei einem Umbau das Dach mit drei Querhäusern versehen, deren Giebel in Analogie zu den vorderen Querflügeln reich ornamentiert wurden.

Zeitgleich mit dem bislang angesprochenen Hauptbau des ursprünglich Cronberger Anwesens entstand längs dessen Nordseite ein in den Schmuckformen verwandter Kavaliersbau sowie ein dreiteiliges Portal zum Hofbezirk (bezeichnet 1611, der Aufsatz der mittigen Wagendurchfahrt von 1752). Ein Marstall, eine Scheune sowie eine vierachsige Erweiterung des Hauptbaus, gemeinsam in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden, umgeben im Süden des Burggrafiats einen eigens durch ein weiteres Portal abgetrennten Binnenhof.

Die Burg Friedberg büßte 1806 ihre territoriale Eigenständigkeit ein und kam zu Hessen-Darmstadt. Der ehemalige Burggrafensitz wurde mit dem Tod des letzten amtierenden Burggrafen 1817 Sommerresidenz des Großherzogs von Hessen-Darmstadt. Die neue Nutzung zog verschiedene Umbaumaßnahmen während des 19. Jahrhunderts nach sich, von denen die Neugestaltung der östlichen Hauptbauseite erwähnt wurde. Herausragendes Ereignis aus der Ära des Burggrafiats als Schloß ist sicher der Besuch des russischen Zaren Nikolaus mit seiner Familie im Jahre 1910. Zar Nikolaus war mit einer Schwester des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt verheiratet. 1918 wurde das Schloß nach der Aufhebung der Monarchie geplündert, es folgte 1921 die bis 1955 andauernde Einrichtung des Kreis- und Landratsamtes Friedberg, danach die anderer staatlicher Verwaltungsstellen.

1990 wurde der Hauptbau des ehemaligen Burggrafiats bei einem Brand schwer zerstört, der barocke Anbau mußte als Konsequenz vollkommen abgebrochen werden. Der Kernbau hat trotz der Brandschäden seinen Wert als vielschichtiges Geschichtsdenkmal nicht verloren. Im Hinblick auf einen Wiederaufbau hat Prof. Dr.-Ing. Johannes Cramer die Baugeschichte des Burggrafiats zusammengestellt und den verbliebenen Baubestand als Grundlage für zu treffende Planungsentscheidungen analysiert.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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