1900 an die Universität übergebenes Physikalisch-chemisches Institut. Zweigeschossiges, lang gestrecktes Gebäude auf E-förmigem Grundriss, ursprünglich mit Mansarddach. Der monumentale, axialsymmetrische Bau erinnert an barocke bzw. klassizistische Schlossanlagen. Charakteristisch die dreiachsige, lisenengegliederte Eckrisalitbildung zu beiden Seiten (mit ehemals eigener Verdachung) sowie der einachsig vorspringende, turmartig überhöhte Mittelteil (Sternwarte) mit Söller in Höhe der ursprünglichen Traufe. Auffällig die großen, hochrechteckigen Rundbogenfenster mit architravierten und profilierten Fensterrahmungen und Schlusssteinen. Besonders qualitätvoll der hohe, sorgfältig ausgearbeitete Lungsteinsockel und das barockal (Volutengiebel und Okulus) gestaltete Seitenportal sowie die reizvolle Originaltür mit geschwungener Freitreppe. Nachteilig für den heutigen Gesamteindruck wirkt sich die sekundäre, nach Kriegsschäden vorgenommene Aufstockung (Verlust des Mansarddaches) und in besonderem Maße die Verputzung der Fassade aus, die mit Bedacht auf die mehrfarbige Wirkung der Materialien Klinker, Sandstein, Lungstein und Schiefer angelegt war. Kulturdenkmal aus künstlerischen, universitätsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.