Cent 61
Cent 61/63, Steinmühle
Cent 61/63, Steinmühle, Situationsplan von 1871
Cent 61/63, Steinmühle, Hofseite
Cent 61/63, Steinmühle, Mühlgraben von Südwesten
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Vogelsbergkreis
Lauterbach
  • Cent 61
  • Mühlgraben
  • Cent 63
Steinmühle
Flur: 2
Flurstück: 440, 441, 547

Unter der Bezeichnung fungieren zwei ehemalige Mühlen, deren Ursprung nach einer 1439 hier genannten Mühlwiese noch mittelalterlich sein dürfte; der heutige Name erscheint erstmals 1586. Zunächst riedeselische Lehen, gingen die beiden Anwesen, die 1763 von 14 Menschen bewohnt waren, wohl im frühen 19. Jahrhundert in den privaten Besitz der Müllerfamilien Euler und Krömmelbein über.

Das Kernstück der U-förmigen, nach Nordosten geöffneten Anlage bilden, die beiden mit den Giebelseiten aneinanderstoßenden Wohn- und ehemaligen Mühlengebäude, an die sich, den Hofraum zu beiden Seiten einfassend, landwirtschaftliche Gebäude anschließen.

Nr. 61, das Euler''sche Anwesen: Auf hohem Sockel aus Sandsteinquadern erhebt sich das zweigeschossige Wohn- und Mühlengebäude. Seine Fachwerkkonstruktion entstammt etwa dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts und weist eine geringe Geschossauskragung über abgerundeten Balkenköpfen und Füllhölzern auf. Das Gefüge zeigt Verstrebungen in der Mann-Form, die an der Hofseite durch zusätzliche, von den Streben ins Rähm laufende Balken ("Armstreben") verstärkt werden - eine repräsentativ und lebendig wirkende, sonst in Lauterbach kaum zu beobachtende Konstruktionsart. Sie ist hier auch 1805 wieder verwendet worden, als das Haus um einen Kniestock erhöht wurde und hofseits rechts ein zweigeschossiges Zwerchhaus zur Aufnahme der vergrößerten Mühlanlagen erhielt. Im Zwerchhaus sind Fenster seiner Bauzeit erhalten geblieben. Der dem Wohnhaus zunächst stehende Wirtschaftsbau, eine zweigeschossige Fachwerkkonstruktion, ist aus Groß-Felda übertragen, die anschließenden Stallbauten sind ab 1871 in einer Kombination aus Massivbauweise und konstruktivem Fachwerk errichtet worden.

Nr. 63, das Krömmelbein''sche Anwesen: Nach der Datierung im Sandsteinsockel 1805 erbautes, sehr repräsentables Fachwerkgebäude zu zwei Geschossen mit geringem Geschossüberstand über profiliertem Quergebälk und mit rhythmischer Fassadengliederung mittels dreiviertelhoher Streben an Eck- und Bundständern sowie der in zehn Achsen angeordneten segmentbogigen Fenster. Sehr wirkungsvoll die hohe, ehemals dreiseitige Freitreppe aus Sandstein und die große, zweiflügelige, hervorragend gestaltete klassizistische Tür. Auch die Innentreppe mit Geländer entstammt der Bauzeit. Stall- und Scheunengebäude entstanden im Kern vor 1871.

Entlang der verschindelten Rückseiten beider Wohnhäuser fließt der vom Brennerwasser abgezweigte Mühlgraben und bildet mit der nachvollziehbaren Situation der ehemaligen oberschlächtigen Mühlräder den deutlichsten Hinweis auf die ursprüngliche Funktion der Anwesen. Die beiden Steinmühlen mit den alten Wirtschaftsgebäuden, dem Mühlgraben und dem Tosbecken bilden ein Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen und technischen Gründen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
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Grenzstein
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