Obergasse 44, Goldener Esel
Obergasse 44, Goldener Esel
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Vogelsbergkreis
Lauterbach
  • Obergasse 44
  • Hinter dem Spittel 15
Goldener Esel
Flur: 1
Flurstück: 1034/2, 1036/8

Der Name des „Goldenen Esel" geht auf eine Schenke zurück, die Theodor Riedesel 1525 auf dem Wörth - hart vor der Stadt Lauterbach und in scharfer Konkurrenz zu ihr - gründete. Die bedeutenden Einnahmen, die die Stadt aus ihrer Schankgerechtigkeit erzielte, wurden durch dieses Gasthaus arg geschmälert. Der Esel diente zeitweise auch als Gerichtsstätte und Versammlungsort der Lauterbacher Zünfte. 1806 verkauften die Riedesel das Anwesen, es wurde neu errichtet, blieb Gasthaus und beherbergte auch die Poststation, bis es die Stadt 1863 erwarb und für Unterrichtszwecke umbaute. Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der „Esel" einen modernen Anbau und blieb bis 1977 als Schule in Funktion. Der in der Folge diskutierte Abriss konnte verhindert werden, so blieb ein bedeutendes Zeugnis der Lauterbacher Stadtgeschichte erhalten, das gleichzeitig einen wichtigen städtebaulichen Beitrag leistet, indem es den Altstadtbereich Hinter dem Spittel zusammenhält und gegen den Verkehr auf der Bundesstraße 275 abschirmt.

Der älteste bestehende Bauteil ist der mit dem Giebel zur Obergasse gerichtete, wohl bald nach 1806 in konstruktivem Fachwerk zweigeschossig über zwei Gewölbekellern erstellte Kopfbau unter hohem Mansarddach, das an der Straßenseite mit einem Krüppelwalm versehen ist. Das Obergeschoss kragt schwach vor, Schwellenunterkante, Balkenköpfe und Füllhölzer sind durchgehend profiliert. An den Eckständern dreiviertelhohe, sonst geschosshohe Streben, zweifache Verriegelung. Alle Eckständer des Erdgeschosses waren mit „Füßen" versehen, die man später - vielleicht für den im 19. Jahrhundert zeitweise aufgebrachten Verputz bzw. die diesem folgende Verschindelung - abgebeilt hat. Wohl beim Umbau zum Schulgebäude wurde der Eingang von der Giebelseite in die südöstliche Traufwand verlegt, dort ist eine zweiflügelige klassizistische Tür mit Beschlägen und Schnitzereien (Blattkränze mit Schleifen) erhalten. Im Sockel aus Sandsteinquadern mehrere schlichte Kellerfenster mit schmiedeeisernen Gittern. Die am rückwärtigen Giebel angebauten Wirtschaftsgebäude des Goldenen Esels und der Poststation wurden ab 1863 und 1878 zu Schulräumen um- und ausgebaut. Ehemalige große Einfahrten sind in dem konstruktiven Fachwerk noch an den stellenweise doppelten Rähmbalken zu erkennen. Der gesamte Bau erreicht eine Länge von 57,6 m.

Die 1906/07 durch Baumeister Gustav Jockel, der bereits den Bau der Höheren Bürgerschule geleitet hatte, im Südwesten rechtwinklig angefügte Erweiterung der Schule (schmuckloser Putzbau, betonte sandsteinerne Fenstergewände, originale Fenster, Portal und Innentreppen erhalten) entsprach endlich auch modernen pädagogischen und hygienischen Ansprüchen. In seinen drei Geschossen enthielt er sechs durch große Fenster gut beleuchtete Schulräume. Separat steht das gestreckte eingeschossige Toilettengebäude.

Der Goldene Esel ist Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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