Französisch-reformierte Kirche, historische Fotografie, Stadt­archiv Offenbach
Französisch-reformierte Kirche, Herrnstraße 43
Französisch-reformierte Kirche, Innenraum nach Osten
Französisch-reformierte Kirche vor der Umgestaltung 1874/75, historische Fotografie, Stadtarchiv Offenbach
Französisch-reformierte Kirche, Innenraum, historische Fotografie, Stadtarchiv Offenbach
Französisch-reformierte Kirche, historische Postkarte, Stadtarchiv Offenbach
Französisch-reformierte Kirche, Innenraum nach Westen
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Offenbach, Stadt und Landkreis
Offenbach
  • Herrnstraße 43
Französisch-Reformierte Kirche
Flur: 3
Flurstück: 104

Die Glaubensverfolgungen von Protestanten in Frankreich unter König Ludwig XIV. fanden ihren Höhepunkt in der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685. Tausende Glaubensflüchtlinge mussten damals ihre Heimat verlassen. So kam im Juli 1698 ein Abgesandter französischer Flüchtlinge, die in der Schweiz Aufnahme gefunden hatten, in Offenbach an. David de Calmelz bat Graf Johann Philipp von Isenburg-Büdingen, hier eine Niederlassung gründen zu dürfen. Der Graf, der sich durch die meist Handel und Gewerbe treibenden französischen Flüchtlinge einen Aufschwung für seine Residenz erhoffte, willigte ein und gewährte der Niederlassung weitreichende Privilegien. Die ersten Einwanderer brachten 1699 zunächst ihren eigenen Pfarrer mit, der Gottesdienst durfte in der Schlosskapelle abgehalten werden, ab 1703 in der neu errichteten Schlosskirche. 1717 Grundsteinlegung für die eigene Kirche, die am 1. Mai 1718 eingeweiht wurde. 1751 erhält sie eine erste Orgel; 1838 eine Walcker-Orgel, die den Grundbestand der heutigen Orgel darstellt.

Der ursprünglich schmucklose Westgiebel wurde 1874/75 bei der Renovierung durch Baumeister Friedrich Raupp mit Dekorelementen der Neorenaissance verkleidet, beispielsweise Türverdachung mit gesprengtem Rundgiebel und Isenburger Doppelwappen. 1894 erhält die Kirche gemalte Fenster, Kassettendecke und Fries.

Bei der Innenrenovierung 1913 wurde der Raum nach Entwürfen von Richard Throll ausgemalt. Die Kirche erhielt elektrisches Licht und eine Gasheizung. Hierbei auch äußere Renovierung und neue Schieferdeckung des Daches.

Starke Beschädigung der Kirche am 20. Dezember 1943. Die Inneneinrichtung wurde dabei völlig zerstört. Erste provisorische Instandsetzung 1947. Erst 1953 kommt es zur umfassenden Innen- und Außenrenovierung. 1954 wird die Orgel instand gesetzt. Weitere Renovierungsarbeiten fanden in den Jahren 1970, 1975, 1982 und 1996 statt.

Schlichter, typisch hugenottischer Saalbau, verputzt mit Sandsteingewänden und schiefergedecktem Satteldach. Im Inneren schlichter, flach gedeckter Saal mit erhaltenem Gestühl und Kanzel. Belichtung durch hohe Segmentbogenfenster. Im Westen Orgelempore.

Die Kirche war einst in den Straßenverlauf der Herrnstraße eingebunden und Blickpunkt am Ende der Domstraße. Erst seit jüngster Zeit steht die Kirche frei auf dem Platz in Nachbarschaft zu unmaßstäblichen Gebäuden.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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