Mitten in einem weitläufigen, von einer Mauer umfriedeten Garten gelegenes Pfarrhaus, als zweigeschossiger, verputzter Massivbau 1914/15 errichtet. Die Planung erfolgte vermutlich durch das Großherzogliche Kreisbauamt Bensheim. Das alte, in Fachwerk konstruierte Pfarrhaus von 1722, das an der Straße vor dem Neubau stand, wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg abgebrochen und in modifizierter Form an der Kreuzerstraße (Nr. 3) wieder aufgebaut.

Der kubische Neubau dreiachsig gegliedert, mit Granitsockel und Fensterbankgesims im Obergeschoss. Fenster mit hölzernen Klappläden. Im Pyramidendach straßenseitig große Walmdachgaupe, seitlich Fledermausgaupen. Der über eine Treppenanlage erreichbare Eingang an der Ostseite, mit Verdachung. Darüber rundbogig schließendes Treppenhausfenster, unter der Traufe liegendes Ovalfenster. Auch in der straßenseitigen Hauptfront zentral ein Ovalfenster. Die Eingangstür mit einfach gerahmtem Sandsteingewände, der Sturz mit einem Rosenkorb und seitlichen Blattwerkvoluten mit Blüten dekorativ geschmückt.

1921 verbrachte die Künstlerin Käthe Kollwitz hier im Pfarrhaus die Sommerfrische. Das Gebäude ist von ortsgeschichtlicher und baukünstlerischer Bedeutung.