Ludwigstraße 23
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Gießen, Stadt und Landkreis
Gießen
  • Ludwigstraße 23
Flur: 4
Flurstück: 239/3

Universitätshauptgebäude der Academia Ludoviciana. Der schlichte spätklassizistische Bau übernahm ab 1880 (24.04. Einweihung) die Funktion des älteren Kollegiengebäudes am Brandplatz. Das lang gestreckte Gebäude mit breitem Mittelrisalit und großzügigem, dreiteiligem Rundbogenportal variiert Formen der italienischen Renaissance. Charakteristisch hierfür ist der hohe rötliche Sandsteinsockel, das teils rustizierte Werksteinmauerwerk (heller Sandstein) im Erdgeschoß, das sich innerhalb der Risalitzone bis in die Obergeschosse fortsetzt sowie die im gleichen Material gehaltenen Fensterfassungen. Abweichend von der insgesamt eher zurückhaltenden, aber qualitätvollen Gestaltung erscheint der Risalitbereich durch die formenreichere Motivwahl in seiner Bedeutung gesteigert. In diesem Zusammenhang wichtig sind der zentrale, repräsentative Balusterbalkon, die zu einer Zone zusammengezogenen Dreieckgiebel (1. Obergeschoß), die reich profilierten und von Pilastern gerahmten monumentalen Rundbogenfenster (Auditorium Maximum) sowie die abschließende Balusterattika. Darüber hinaus sind einige Architekturglieder innerhalb des Risalites durch Zierelemente bereichert: so sind die Schlusssteine der Portalbögen als Frauenköpfe ausgeformt, die Konsolen des Balkons ornamental verziert und die Pilaster durch korinthisierende Kapitelle geschmückt. Besonders differenziert ist der Risalitabschluss gestaltet: fascierter Architrav, goldgefasste Inschrift auf glattem Fries, Zahnschnittfries, Konsolgesims und balustrierte Attika, deren Mitte ursprünglich durch eine runde Uhr betont war.

Nach der Teilzerstörung im letzten Krieg wurden die Proportionen des Gebäudes durch die Aufstockung leider erheblich gestört. Im Zuge schleichender Veränderung entfielen die Dreiecksgiebelbekrönungen der Fenster in den seitlichen Partien ebenso wie die Gesimse.

Die zur 300-Jahrfeier der Universität (1907) fertig gestellte Festaula - konzeptionell ein eigenständiger Bau - zeigt typische, barockal gefärbte Jugendstilformen. Der breit gelagerte, durch das verschieferte Mansardwalmdach fast gedrungen wirkende Bau ist durch das vorgelagerte Treppenhaus mit dem rundbogigen Hauptportal eindeutig zur Goethestraße orientiert. Der Wechsel von geschwungenen Formen (apsidiale, seitliche Annexe, geschweifte Dächer, Fledermausgaupen, Rundbogenformen an Fenstern und Portal), die in erster Linie über den Umriss vermittelt werden, und orthogonalen Formen (Lisenen, fascierter Architrav, Giebel), die vorrangig als Binnenformen in Erscheinung treten, lässt einen spannungsvollen Gesamteindruck entstehen. Herausragend und unbedingt schützenswert die phantasievollen, teils ornamental, teils figürlich gestalteten Schmuckformen der Fassade, besonders des Portals sowie die qualitätvolle, hölzerne Eingangstür mit ihrem nierenförmigen Oberlicht. Leider wurde die originelle Jugendstilausstattung des Innenraumes (stuckgeschmückte, korbbogenförmige Tonnendecke, Stichkappenfenster, Empore und Galerie) in den 1950er Jahren zerstört bzw. überdeckt. Beide Gebäude sind einschließlich der aus 105 Porträts bestehenden Professoren-Galerie (Entstehungszeit: 2. Viertel des 17. Jahrhunderts bis Ende 18. Jahrhundert) Kulturdenkmäler aus stadt- bzw. universitätsgeschichtlichen, städtebaulichen und künstlerischen Gründen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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