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Anspach pfarrte ursprünglich nach Wehrheim. Ab dem Jahr der kirchlichen Ersterwähnung 1509 wurde es von einem dem Wehrheimer Pfarrer unterstellten Kaplan versorgt, nahm mit der Reformation das evangelische Glaubensbekenntnis an und war ab 1592 selbstständige Pfarrei. Der katholische Bevölkerungsteil orientierte sich ab dem frühen 18. Jahrhundert erneut nach dem alten Kirchspielort (Sankt Michaelskirche). Seit 1998 verfügen die Katholiken der Großgemeinde – seit 2007 Stadt Neu-Anspach – mit der Kirche Sankt Marien wieder über ein eigenes Gotteshaus.
Die kirchliche Baugeschichte in Anspach setzt ein mit einer wohl im 13./14. Jahrhundert erbauten Marienkapelle (Holzbau auf quadratischem Grundriss, dazu die 1974 bei Ausschachtung des Dorfbrunnens entdeckten Fundamentpfosten?). Vermutlich um 1500 abgelöst durch eine Saalkirche mit flacher Decke, deren Unterzüge von drei Paaren sechsseitiger Pfeilern mit Kopf- und Sattelhölzern getragen werden (eine Stütze datiert 1604). Der Innenraum über das Westportal erschlossen und durch mehrheitlich traufhohe Öffnungen mit nach innen sich verjüngenden Gewänden belichtet. Die Dachkonstruktion aus zwei Dachwerken zusammengesetzt, der westliche Teil mit Dachreiter 1604 datiert, der östliche Teil im Zuge einer Erweiterung des Kirchenraumes im 18. Jahrhundert angesetzt. Der mächtige, achtseitigen Dachreiter mit Haube und Knauf mit schmiedeeisernem Kreuz und Hahn (Schlosser H. L. Dittmar). Eine seitlich der Kanzel angebrachte Marmortafel hält Aufstellung von Taufbecken und Gestühl im Jahr 1763 fest (letzteres durch Bestuhlung von 1875 ersetzt). Der aufgrund des Gemeindewachstums 1827 gestellte Antrag für einen Kirchenneubau wurde abgewiesen. Stattdessen erfolgte die schrittweise Anhebung / Verlängerung der (grün gefassten) Emporen bis und mit Orgelbühne (1827-1906) und Anlage des seitlichen Emporenzugangs. Die Emporen in den 1970er Jahren wiederum reduziert bzw. teilbeseitigt. In den 1990er Jahren Anbau des Gemeindehauses und in diesem Zusammenhang Neugestaltung des Chorraumes samt Ostausgang (die Ornamente des Gewändes von der hier 1740/60 installierten Hintertür übernommen). Die Orgelarchitektur historisierend erneuert.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren: Kanzel, der Fuß (Pfeiler mit Konsolenbündel) datiert 1592, der achtseitige Schalldeckel mit ornamentierten Außenflächen und eingelassener Taube geschmückt; der achtseitige, mit Säulchen und marmorierten Spiegeln architektonisch gegliederte und verzierte Korb um 1700 ergänzt; Fensterrahmung, Altverglasung; Taufstein in Form eines Abendmahlkelchs, 1763, schwarzer Schupbacher Marmor; Marmormensa, 1896; Orgel, 1907; Glocken: von den drei Glocken im Ersten Weltkrieg zwei eingezogen, die Neugüsse kurz nach 1918/1924 finanziert von Dr. Fritz Opel (seit 1909 Jagdpächter – Opelhof). Im Zweiten Weltkrieg Verlust einer Glocke, 1946 durch Spende von Frau Martha Opel ersetzt.
Der Kirchenvorplatz durch Entfernung der Kirchhofmauer und 1974 durch Abbruch des Rathauses (Schule) bzw. evangelischem Kindergartens (ein die Kirche halbwegs verdeckender, traufständiger Bau) geschaffen. Der gusseiserne Brunnen 2003 aufgestellt (Spender siehe Tafel; zuvor Wasserpumpe und 1974 Brunnen, gestiftet von Fabrikant Rolf Susemihl). Der Kirchhof im frühen 18. Jahrhundert aufgelöst. Der neue „Kirchhof“ 1702-06 im ansteigenden Zwickel zwischen Friedhofweg und Feldbergstraße angelegt. Nachfolgenden sukzessive erweitert und mit einer auf der Mittelachse stehende Kapelle mit halbrunder Eingangsterrasse, und einer in Naturstein gestalteten Wasserstelle versehen. Im oberen Bereich das Denkmal für die 52 im Ersten Weltkrieg Gefallenen und Vermissten, sowie für die insgesamt 166 Opfer des Zweite Weltkrieges. Beachtenswerte Bestandteile der Arealgestaltung sind der abschließende Dreispitz und die seitlichen Reihen gestutzter Ulmen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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