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Neuweilnaus Kirche erhebt sich in Traufenstellung am Rand eines nach Nordosten auslaufenden Siedlungsplateaus, das zum Ort hin vom steil anfallenden Fels geschirmt und talseitig vom jäh abfallenden Berghang begrenzt wird. Reste von Mauerwerk zeigen an, dass sie zusammen mit dem Kirchhof ehemals abgeschottet innerhalb einer Umfassung gelegen hatte. Der Zugang zu diesem Bezirk liegt am Ende der „Kirchgasse“ und am Schnittpunkt mit der von der Schloßstraße herunterführenden Treppe. Mit der Erwähnung eines Kaplans ist im Jahr 1369 erstmals ein Hinweis auf kirchliches Leben auf Neuweilnau gegeben. Eine Kirche wird jedoch erst 1418 aktenkundig und 1455 dann auch in ihrer Funktion als Pfarrkirche genannt. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Pfarrei Neuweilnau häufig von Neuorganisationen innerhalb des Kirchspiels Altweilnau betroffen. Zu den zeitlich gesehen beständigsten Veränderungen zählte der Kirch- und Schulverband mit Riedelbach 1686-1813 (1856 in kirchlicher Hinsicht erneuert) und der Zusammenschluss mit Altweilnau zu einer vereinten Pfarrei 1813-56 (1969 erneuert). Seit 1974 gehört Neuweilnau zum Kirchspiel Weilnau.
Die Geschichte der dem Heiligen Georg geweihten Kirche (1509 Nennung des Patronats) ist relativ arm an bauhistorisch relevanten Unterlagen. Größere Reparaturen sind für 1572 und 1667/68 überliefert (damals auch Erneuerung der Emporen, des Gestühls und der Kanzel). 1763 wird sie als außerordentlich baufällig bezeichnet. 20 Jahre später stand zur Debatte, ob der Bau aufgegeben und der kirchliche Versammlungsraum der evangelischen Gemeinde in den Westsaal des Schlosses verlegt (und dessen Wendeltreppe als Glockenturm genutzt) werden sollte. Im selben Jahr wurden dann jedoch unter weitgehender Belassung der Baumasse Instandsetzungsarbeiten durch den Usinger Baumeister Bager durchgeführt: Abbruch des Chors, Verwendung des anfallenden Baumaterials zur Aufführung des Westgiebels, Erstellung eines neuen Dachstuhls samt Dachreiter mit eingeschnürter Haube, rundbogige Durchfensterung der Längswände, Erneuerung und Zentralisierung des Portals. Anlässlich der 1950 durchgeführten Renovierungsarbeiten konnte der alte Eingang lokalisiert und ein Spitzbogenfenster (Nordseite) freigelegt werden. Aus der Zeit vor der Barockisierung des Bauwerkes im Inneren erhalten sind eine frühmittelalterliche Altarplatte (wohl vor dem Altar unter dem Bodenbelag noch vorhanden) und etliche hinter dem Altar, unter der Kanzel und an der bergseitigen Innenwand befindliche Grabplatten bzw. Epitaphe: Margaretha von Saarbrücken, Johann Stephani (1567-84 Keller und Küchenschreiber, 1575-92 Schultheiß in Neuweilnau), Jacob Tiefenbach, Amtmann in Neuweilnau (1575 Camberg – 1627 Fulda, Opfer von Misshandlungen während des Dreißigjährigen Krieges), zwei Tafeln von 1633.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Kanzel, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts; Orgel, 1899, Firma Bernhard aus Gambach (Ersatz für die 1808 angeschaffte Orgel der Firma Bürgy, Homburg vor der Höhe); Geläut (im Zweiten Weltkrieg zwar eingezogen, danach jedoch unversehrt zurückgeholt).
An der südlichen Außenwand zu Ehren der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege errichtet ein Ehrenmal, bestehend aus mittigem Kreuz und beidseitig davon angebrachten, rundbogig beschlossenen Inschriftentafeln.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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