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Das Gotteshaus in Rod an der Weil, das 1279 anlässlich der Übertragung der Patronatsrechte und des Zubehörs an das Kloster der Quelle der Heiligen Jungfrau Maria (Marienborn) bei Büdingen erstmals erwähnt wird, blickt als „ecclesia parochialis“ auf eine lange und wechselhafte Wirkungsgeschichte zurück. Sein Sprengel umfasste zunächst (seit vor 1217?) Hasselbach und ab dem 14. Jahrhundert Hof Eichelbach, Cratzenbach und den nassauischen Teil von Gemünden. Nach dem Abfall von Hasselbach infolge der Reformation wurde ihm Emmershausen zugewiesen, 1673-1838 Winden und seit 1840 Gemünden insgesamt. Zu dieser großen Kirchgemeinde pfarrten außerdem die im nassauischen Teil des Weiltals ansässigen Mühlen, Eisenhämmer und die Ziegelhütte.
Im Jahr 1476 wurde aufgrund „frommer Bitten der Christgläubigen des Dorfes Rode diesseits dem Ufer der Weil“ das Fest der Kirchweihe vom Sonntag von Mariä Himmelfahrt auf Sankt Michaelis, Tag des Erzengels, verlegt. Zugleich erhielt die Kirche – möglicherweise war sie zuvor erneuert worden – mit Wallfahrt und Ablasserteilung besondere Rechte und Vergünstigungen eingeräumt. Grund dieser Maßnahmen könnte die in der Herrschaft Altweilnau am Landstein damals entstehende und gleichermaßen begünstigte Marienkirche gewesen sein.
Kostspielige Reparaturen nach dem Großen Krieg und die stetig steigende Zahl der Gemeindemitglieder (1740: ca. 465, 1843: 1088) verlangten zunehmend nach einem Neubau. Unter all den Planungen, die sich über einen Zeitraum von ca. 200 Jahren hinzogen, erwähnenswert ist, weil von der Tradition abweichend, das Projekt der 1830er Jahre, das eine Standortverlegung nach der „Untere Kreuz“ (am Weg oberhalb der Pfarrscheune) vorsah. 1891 erfolgte der Abbruch der (im Grundriss 1777) und in einer Ansichtszeichnung (um 1850)) festgehaltenen Kirche, von der es 1808 hieß: „Massiv erbaut, mit Schiefern eingedeckt, mit einem daran gebauten Turm. In schlechtem Zustand, klein, unansehlich, dunkel, auch verfallen hin und wieder und ohne Orgel“. 9. Juli 1893 Einweihung des Neubaus nach Entwurf von Ludtmann & Bleich, Homburg vor der Höhe und Heinrich, Oberursel. Bauarbeiten (mit Ausnahme der Steinmetzarbeiten durch Schellbach, Frankfurt am Main) und Innenausstattung durch Handwerker aus Rod und der näheren Umgebung (Emporen, Bänke: Christian Lohnstein, Riedelbach; Kanzel: Thomas, Usingen).
Auf talseitig mächtig in Erscheinung tretenden Sockel gestellter, geosteter Saalbau aus Bruchstein (Länge 18,60 m, Breite 11,60 m, Raumhöhe 7,20 m, Dachraumhöhe 5,30 m) mit halbrundem Chor. Hauptmotiv der vierachsigen Längsseiten ist das insgesamt aus Buntsandstein gearbeitete, in einen Bogen eingeschriebene rundbogige Doppelfenster mit Oculus. Der Eingang entgegen dem des Vorgängers an der Nordseite. Die Bedachung von Langhaus (Satteldach mit Gaupen) und Chor (angeschnittenes Kegeldach) 1966/67 unter geringfügigen Änderungen erneuert. Die Stützen der Emporen über Fundamenten der alten Kirche stehend.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren: Altar, 1892/93; Orgel, Gustav Rassmann, Möttau, 1892; Turmhahn, Schmiedemeister Jung, Altweilnau, 1893; Glocken. 1859 Erwerb eines Dreiergeläuts der Glockengießerei Rincker, Sinn. Die beiden größeren in den Weltkriegen jeweils abgeliefert und danach (1924, 1951) durch Glocken derselben Firma ersetzt.
Mitübernommen aus baulichem Altbestand wurde der Turm, dessen Alter und ursprüngliche Funktion nach wie vor zur Diskussion stehen (romanisch oder gotisch), Speicherbau des nahen Herrenhauses oder Turm der alten Wehrkirche(?). Durch Baubeobachtung gesichert ist zumindest, dass er eigenständiges Bauwerk ist und die 1891 abgebrochene Kirche Anbau war (siehe vermauerter Lichtschlitz unter deren Dachansatz). Aus durch mit glashartem Mörtel zusammengehaltenen Flusssteinen über quadratischem Grundriss (5,80 x 5,80 m) in einer Wandstärke von ca. 1,50 m ungegliedert dreigeschossig (I und II 3,20 m, III 6,20 m) hochgezogener Turm. Das steile 10,20 m hohe Dach aus dem 15. Jahrhundert (älteste Teile des Dachstuhlholzes mit Fälldatum 1430). Die ehemals turmartigen Dacherker durch kleinere Zwerchhäuser ersetzt. 1858 neuer Glockenstuhl zur Aufnahme von drei Glocken.
Der ehemals von einer hohen Mauer umgebene und durch zwei Tore (eines für Niederrod im Nordosten, eines am Pfarrhof, durch den Oberrod bis zum Bau des direkten Zugangs 1911 Wegerecht hatte) betretbare Kirchhof 1840 bei Anlage des neuen Friedhofes am Gillgarten (Klapperfeld o. Nr., dort das 1920 von den Dorfbewohnern geschaffene Ehrenmal – ein Findling vom Kirberg) aufgelassen und als Areal 1853 von der Zivilgemeinde dem Kirchenvermögen überschrieben. 1883 anlässlich des 400. Geburtstags Luthers Pflanzung einer Linde.
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